(ots) - In der Nacht zu Freitag ist Bernhard Jagoda, von
1993 bis 2002 Präsident der damaligen Bundesanstalt für Arbeit (BA),
im Alter von 74 Jahren gestorben. 1940 wurde er im oberschlesischen
Kirchwalde als Sohn eines Bergmannes geboren. Seiner Heimat blieb er
auch als Bundesvorsitzender der Landmannschaft der Oberschlesier
verbunden. Von 1955 bis 1970 war Jagoda in der Stadtverwaltung Treysa
zuletzt als Leiter der Sozialhilfeabteilung tätig. Nach seinem
Eintritt in die CDU im Jahr 1965 war er von 1970 bis 1980 Mitglied
des Hessischen Landtages und von 1980 bis 1987 sowie von 1990 bis
1993 Mitglied des Deutschen Bundestages und jeweils auch
sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Im Bundesministerium für
Arbeit und Sozialordnung war Bernhard Jagoda von 1987 bis 1990
Staatssekretär beim damaligen Bundesminister Norbert Blüm und leitete
die Verhandlungen zur Sozialunion sowie später zum Sozialteil des
Einigungsvertrages mit der damaligen DDR. Am 1. Februar 1993 übernahm
er das Amt des Präsidenten der damaligen Bundesanstalt für Arbeit von
Heinrich Franke.
In seine Amtszeit fiel die Aufbauarbeit einer funktionierenden
Arbeitsverwaltung in den neuen Ländern und der im Zeitraffer
nachzuholende Strukturwandel. Diese arbeitsmarktpolitische, aber auch
gesamtgesellschaftliche Herausforderung wurde unter der Führung von
Bernhard Jagoda gemeistert. Mit seiner Reform zur "Bundesanstalt
2000" hat er schon früh Veränderungsbereitschaft innerhalb der BA
eingefordert und damit eine Modernisierung aus eigener Kraft
angestrebt.
"Bernhard Jagoda war mit seiner optimistisch-zuversichtlichen Art
und einem klaren Bekenntnis zu christlich-sozialen Werten ein
herausragender Arbeitsmarktexperte. Sein Name wird immer mit der
gelungenen Aufbauarbeit in den neuen Bundesländern verbunden sein.
Wir haben großen Respekt vor seiner Lebensleistung und werden sein
Andenken in Ehren halten.", sagte Frank-J. Weise, der Vorsitzende des
Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg.
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