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Wie wird der Sommer? Der Siebenschläfer weiß es nicht / Deutsche Wildtier Stiftung: Aber er ahnt, wie die Bucheckern-Ernte wird

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(ots) - Am kommenden Samstag ist Siebenschläfer-Tag. Wie
wird der Sommer? Nach der alten Bauernregel heißt es: Regnet es am
Siebenschläfer-Tag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag"...

Siebenschläfern (Glis glis) ist das Wetter völlig schnuppe. Bis
vor wenigen Wochen hat das Nagetier mit den Kulleraugen tief und fest
geschlafen. Kein anderes heimisches Wildtier schlummert so lange!
Jetzt ist es aber aufgewacht - und hat es nur eines im Sinn:
Nachwuchs zeugen. Zwischen August und September kommen die Jungen auf
die Welt. "Das knapp hundert Gramm schwere Tier ist zwar kein
Wetterprophet, aber ein cleverer Familienplaner", sagt Peer Cyriacks,
Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung. "Zeitmanagement ist für ihn
wichtig - und der Siebenschläfer ist ein Meister darin!" Bei der
Partnerwahl hilft dem Langschläfer-Männchen jetzt der 7. Sinn.
Instinktiv reagiert es auf die Duft-Lockstoffe, die das Weibchen
aussendet. War die Paarung erfolgreich, bringt das Weibchen nach rund
30 Tagen Tragezeit bis zu zehn Jungtiere zur Welt.

Mit Knospen, Früchten und Rinde frisst sich die Familie dann
schnell den Winterspeck für die nächste lange Schlafphase an. Auf dem
Speiseplan stehen Kastanien, Eicheln und vor allem Bucheckern!
Bucheckern sind nicht nur seine Hauptnahrungsquelle: Mit dem
Baumsamen reguliert der Siebenschläfer seine Familienplanung. Peer
Cyriacks: "Die Tiere wissen schon kurz nach dem Aufwachen aus dem
Winterschlaf, ob ein gutes Jahr für die Bucheckern-Ernte bevorsteht
oder nicht. Reifen nur wenige Bucheckern, gibt es nur wenig Futter
für den Nachwuchs und es kommen weniger Siebenschläfer auf die Welt",
erklärt der Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung.

Noch gibt der Siebenschläfer der Wissenschaft Rätsel auf. Aktuelle
Forschungen zeigen beispielsweise, dass es im Norden weniger Tiere




gibt als im Süden. Warum das so ist, muss noch geklärt werden. Ende
September zieht sich der Siebenschläfer dann wieder in seine
Asthöhlen oder Baumnester zurück und schließt die Augen. Seine
Herzschlagfrequenz verringert sich während seines immer tiefer
werdenden Schlafes nach und nach von etwa 300 auf nur noch 5 Schläge
pro Minute. Auch die Körpertemperatur fällt auf fünf Grad Celsius ab.
Die nächsten sieben bis acht Monate verschläft er - bis zum nächsten
Siebenschläfer-Tag...!

P.S. Das Orakel des Siebenschläfer-Tags geht auf die Legende der
sieben Schläfer von Ephesus zurück. Die Brüder Johannes, Serapion,
Martinianus, Dionysius, Constantinus, Maximus und Malchus flohen vor
der Christenverfolgung durch Kaiser Decius 251 n. Chr. in eine Höhle
bei Ephesus und wurden dort von ihren Verfolgern eingemauert. Sie
fielen daraufhin in einen tiefen Schlaf. Circa 200 Jahre später wurde
die Höhle dann entdeckt, und die sieben Brüder erwachten.



Pressekontakt:

Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de


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Datum: 23.06.2015 - 09:37 Uhr
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