(ots) -
Rund ein Sechstel der Beschäftigten nimmt zumindest gelegentlich
Urlaub, um berufliche Aufgaben in Ruhe zu erledigen. Das ist das
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der
Präventionskampagne "Denk an mich. Dein Rücken". Auch dienstliche
Kontakte sind für viele keine Seltenheit: Immerhin ein Viertel der
Befragten wird zumindest gelegentlich in den Ferien vom Arbeitgeber,
Kollegen oder Kunden kontaktiert. Ein Großteil fühlt sich hiervon
nach eigenen Angaben nur gering belastet. Dem eigentlichen Zweck von
Urlaub, der Erholung, laufen diese Entwicklungen allerdings zuwider.
Mehr als ein Fünftel der Befragten denkt im Urlaub immer oder oft
an die Arbeit, ein weiteres Viertel zumindest gelegentlich. "An
seinen Beruf zu denken ist nicht unbedingt etwas Schlimmes", sagt Dr.
Hiltraut Paridon, Psychologin am Institut für Arbeit und Gesundheit
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG). "Wenn es aber
dazu führt, dass man auch im Urlaub arbeitet und dienstliche E-Mails
beantwortet oder andere Aufgaben erledigt, verhindert es den Zweck
des Urlaubs: dass man sich erholt."
Zwar gibt nur ein Siebtel derjenigen, die im Urlaub an die Arbeit
denken, an, sich stark davon belastet zu fühlen. "Allerdings wird bei
diesen Befragten auch deutlich, dass die Erholung unter der Belastung
leidet", so die IAG-Expertin. Ãœber ein Drittel brachten damit zum
Beispiel Symptome wie starke Unruhe, Rückenschmerzen oder
Schlafstörungen in Zusammenhang. "Symptome wie diese können allgemein
Anzeichen dafür sein, dass es einem gerade zu viel wird. Nicht allen
Menschen ist jederzeit bewusst, dass ihr Stresspegel zu hoch ist."
Als Grund dafür, auch im Urlaub zu arbeiten, geben die Befragten
größtenteils an, dass sie dies aus Pflichtgefühl tun oder weil
dringliche Aufgaben anstehen. Allerdings geben auch mehr als zehn
Prozent an, dass sie damit die Erwartungen von Arbeitgeber, Kunden
oder Kollegen erfüllen. "Man sollte seine Motive in jedem Fall genau
hinterfragen", empfiehlt Paridon. "Falsch verstandenes Pflichtgefühl
hilft keinem: weder der Firma noch einem selbst." Regelmäßige
Erholung sei wichtig, um langfristig arbeitsfähig zu bleiben. "Das
muss in den Betrieben auch diskutiert werden."
Um wirklich vom Beruf abschalten zu können, benötigen die meisten
Befragten ein bis zwei Wochen. Je rund ein Viertel braucht weniger
oder mehr Zeit. Den Kopf frei bekommen die meisten, indem sie Zeit
mit der Familie verbringen, eine Reise machen oder Sport treiben.
Hintergrund "Denk an mich. Dein Rücken"
In der Präventionskampagne "Denk an mich. Dein Rücken" arbeiten
die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche
Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Sozialversicherung für
Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen.
Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Rückenbelastungen zu verringern.
Weitere Informationen unter www.deinruecken.de
Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
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Stefan Boltz
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