(ots) - Knapp die Hälfte der Betriebe beklagt heute einen
Fachkräftemangel - Demografieorientiertes Personalmanagement ist aber
eher die Ausnahme
Die Folgen der demografischen Entwicklung sind in den deutschen
Unternehmen bereits heute spürbar. Knapp die Hälfte der Betriebe
beklagt aktuell einen deutlichen Mangel an Fachkräften. Und: In fast
jedem zehnten Unternehmen (8,1%) sind über 40 Prozent der Mitarbeiter
älter als 55 Jahre. Vor diesem Hintergrund überrascht, dass nur knapp
jedes dritte Unternehmen ein demografieorientiertes
Personalmanagement als strategisches Ziel angibt und gerade einmal
4,2 Prozent ein eigenes Budget für Maßnahmen bereitstellt. Zu diesen
Ergebnissen kommt die Studie "Demografie Exzellenz -
Herausforderungen im Personalmanagement 2015", die der Bundesverband
Deutscher Unternehmensberater (BDU), das Demografie Netzwerk (ddn)
sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach gemeinsam
durchgeführt haben. An der bundesweiten Befragung haben 1.499 Firmen
aktiv teilgenommen. "Obwohl der demografische Wandel vielfach in der
Wirtschafts- und Arbeitswelt angekommen ist, werden die damit
verbundenen Herausforderungen weiterhin stark unterschätzt", so Prof.
Dr. Uwe Schirmer, wissenschaftlicher Studienleiter und Professor für
Personalmanagement und Mitarbeiterführung an der Dualen Hochschule
Lörrach.
In vielen Unternehmen wird der demografische Wandel stärker als
kulturbezogene anstatt als strategische Herausforderung verstanden.
Während bereits 63 Prozent der Unternehmen demografieorientierte
Werte im Leitbild verankert haben, betreiben gerade 26,1 Prozent eine
systematische Altersstrukturanalyse - Voraussetzung zur Ableitung
einer demografieorientierten Personalstrategie. Schwachstellen in der
strategischen Personalplanung bestehen vor allem im Talentmanagement,
bei systematischen Nachfolgeplanungen und zielgruppenspezifischem
Personalmarketing. Ein regelmäßiges Demografie-Controlling führen nur
6,6 Prozent der Unternehmen durch.
Im Vergleich sind Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten in
vielen Bereichen schwächer im Demo-grafiemanagement aufgestellt. In
der Personalentwicklung und im Wissensmanagement zeigen sie sich
jedoch engagierter als größere Unternehmen. Unternehmen mit mehr als
1.000 Arbeitnehmern schneiden im Vergleich besonders gut im
Gesundheitsmanagement ab und kümmern sich am stärksten um die
Mitarbeiterbindung.
Obwohl die östlichen Bundesländer bereits stärker vom
demografischen Wandel betroffen sind, kann die Studie keine
wesentlichen Unterschiede im Demografiemanagement zwischen den
westlichen und östlichen Bundesländern ausmachen.
Die Studie zeigt auch, dass die Angebote externer Institutionen
die Betriebe zu wenig erreichen. Nur 4,5 Prozent der Unternehmen
arbeiten mit externen Institutionen zum Demografiemanagement
zusam-men.
Hintergrund der Studie: Die Befragung zur gemeinsamen Studie
"Demografie Exzellenz - Herausforderungen im Personalmanagement 2015"
des Forums Baden-Württemberg im Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater (BDU), dem Demografie Netzwerk (ddn) sowie der
Dualen Hochschule Baden-Württemberg Lörrach wurde als offene
Online-Befragung im Zeitraum Februar/März 2015 durchgeführt.
Insgesamt haben rund 1.500 Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet
teilgenommen. Teilnehmer der Befragung waren überwiegend
mittelständische Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern (71,1%),
21,4 Prozent beschäftigten 51 bis 500 Mitarbeiter, 2,3 Prozent 501
bis 1.000 und 5,2 Prozent über 1.000 Mitarbeiter.
Die Studie kann unter folgendem Link angefordert werden:
http://www.bdu.de/won/dea-studie-2015.aspx
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