(ots) - Von rund 50.000 Müttern, die 2014 an einer
Mutter-Kind-Kurmaßnahme im Müttergenesungswerk teilgenommen haben,
leiden über 80 Prozent unter Erschöpfungszuständen bis hin zum
Burn-out. Von rund 72.000 mitreisenden Kindern sind zwei Drittel
behandlungsbedürftig. Dies zeigt der aktuelle Datenreport des
Müttergenesungswerkes (MGW). Viele Mütter stehen nach wie vor als
Hauptverantwortliche für Familienarbeit in einer permanenten
Ãœberlastungssituation mit Zeitstress und hohem Erwartungsdruck: Die
Krankheiten von Kindern stehen oft in Verbindung mit belastenden
Familiensituationen.
Bei den Kindern nehmen insbesondere Atemwegserkrankungen (26
Prozent) und psychische Störungen (23 Prozent), beispielsweise
Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Störungen oder ADHS zu. Hinzu
kommen oft krankmachende Familiensituationen (18 Prozent) wie
Trennung und Trauer oder auch Gewalterfahrungen.
"Mütter sind durch die Vielzahl der Anforderungen und Erwartungen
stark überlastet. Das ständige Hin und Her zwischen Kindern, Haushalt
und Beruf ist zu einem Bermudadreieck für Mütter geworden, in dem
ihre eigenen Bedürfnisse verloren gehen, sie werden krank. Die Folge
ist die Schwächung des sozialen Systems 'Familie' und damit auch der
Kinder", erläuterte die Kuratoriumsvorsitzende Dagmar Ziegler, MdB.
Anne Schilling, Geschäftsführerin MGW, ergänzte: "Das
mütterspezifische Konzept der Kurmaßnahmen des Müttergenesungswerkes
berücksichtigt die Mutter-Kind-Beziehung. Wir wissen, dass die
Behandlung von Müttern und Kindern Wechselwirkungen vorweisen und
einen direkten Bezug zur Gesundheit von Kindern haben. Die
individuelle Erarbeitung von alltagstauglichen Strategien während der
Kur, um krankmachende Faktoren zu minimieren sowie die
Nachsorgeangebote wirken nachhaltig auf Mutter und Kind."
Udo Wankelmuth, Geschäftsführer, ITZ Caritas-Haus Feldberg,
erläuterte die Praxis in den Kliniken: "Neben eigenen Behandlungen
für Kinder ist die Stärkung der Mutter-Kind-Beziehung mit
therapeutischer Unterstützung wichtig, um das Vertrauen zu festigen,
das aktive gemeinsame Erleben neu zu entdecken und die
Erziehungskompetenz zu stärken."
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