(ots) - Staatsekretärin Schwarzelühr-Sutter: "DBU im
Aufbruch" - Bild der Stiftung im Wandel
Neue Aufgaben und Akzente und ein innovatives Verwaltungs- und
Ausstellungsgebäude: Nach 15 Monaten Bauzeit weihte die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) heute den Neubau ihrer
Tochtergesellschaft, der DBU Naturerbe GmbH, in Osnabrück ein. Das
Passivhaus demonstriert nach dem Bau der DBU-Geschäftsstelle 1995 und
dem DBU Zentrum für Umweltkommunikation 2002 erneut modellhaft die
Möglichkeiten energieeffizienten Bauens: So setzt die DBU beim
Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 1.800 Quadratmetern
und Baukosten von rund sechs Millionen Euro auf den nachwachsenden
Rohstoff Holz sowie auf Hanf als Dämmstoff und kühlendes Grundwasser,
so dass keine Klimaanlage nötig ist.
"Die DBU ist im Aufbruch - sie hat ihre Arbeit umfassend evaluiert
und wird im Herbst neue Förderleitlinien vorlegen. So wie der
bemerkenswerte Neubau der Naturerbe Gmbh durch veränderte Sichtachsen
und Bezüge die Anordnung der bestehenden Gebäude neu gewichtet, so
befindet sich auch das Bild der Stiftung selbst in einem spürbaren
Wandel. Unsere gemeinsame Herausforderung ist es, den markanten Platz
der DBU in der Förderlandschaft der Bundesrepublik nach 25 Jahren neu
zu bestimmen und auf die umweltpolitischen Herausforderungen der
Zukunft auszurichten. Mutige und risikofreudige Innovationsförderung
ist dabei Verpflichtung und Privileg zugleich", freute sich die
Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums und
DBU-Kuratoriumsvorsitzende, Rita Schwarzelühr-Sutter.
Rund 180 Gäste und Mitarbeiter feierten heute die Einweihung, bei
der Architekt Marcus Lembach vom Büro Metaraum aus Stuttgart die
Besonderheiten des Hauses erläuterte. "In einer zeitgemäßen
Weiterentwicklung der klassischen Holzbauweise kommt die
'ökorationale' Anwendung des Rohstoffs zum Tragen: Als Basis für die
Produktion hochleistungsfähiger Bauteile wird Schnittholz dabei
technisch zu Holzwerkstoffen 'veredelt'", betonte Lembach. So dienen
zertifizierte Weißtannenlamellen aus dem Schwarzwald dem Gebäude als
Außenhülle. Der architektonische Ausdruck des Hauses sei - über die
Darstellung des ökologischen Aspekts - eine Referenz an das
Parkgelände, ein "dienendes" Haus, ein Zweckbau im besten Sinne,
sozusagen ein "Passepartout" für die wechselnden Inhalte der
Ausstellungen der DBU.
Auch das Energiekonzept des Neubaus ist wohl durchdacht: Das neue
Naturerbe-Gebäude wird nur noch einen rechnerischen Energiebedarf von
jährlich rund 15 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter haben. "Zum
Vergleich: Der durchschnittliche Heizbedarf liegt derzeit noch bei
über 150 kWh pro Quadratmeter und Jahr", sagte DBU-Generalsekretär
Dr. Heinrich Bottermann. Eine Photovoltaikanlage auf dem Gründach
wird jährlich rund 30.000 kWh produzieren, die die DBU selbst nutzen,
aber auch ins Stromnetz einspeisen wird. Die Leistung entspricht dem
Strombedarf von acht Einfamilienhäusern. Dass der Hanfdämmstoff von
dem DBU-Umweltpreisträger 2013, der Firma Hock GmbH & Co. KG
(Nördlingen), stammt - rundet das Profil des Gebäudes weiter in
Hinblick auf die Arbeit der Stiftung ab. "Neben dem Naturerbe hat
sich die DBU immer der Förderung umwelttechnischer Innovationen im
Mittelstand besonders verschrieben. Dies ist und bleibt auf meiner,
auf unserer Agenda ganz weit oben und kommt auch in Bauprojekten wie
diesem zum Ausdruck", so Bottermann.
"Als die DBU vor 20 Jahren beim Bau ihrer Geschäftsstelle zum
ersten Mal auf ökologische Aspekte wert legte, gab es eine Hand voll
Handwerksunternehmen, die in dem Feld Erfahrungen hatten. Heute ist
es anders: Ökologisches Bauen ist den Firmen der Region längst kein
Fremdwort mehr", freute sich Oberbürgermeister Wolfgang Griesert über
die Beteiligung zahlreicher Unternehmen aus dem Umkreis.
Die DBU-Wanderausstellung "Zukunftsprojekt Energiewende", die
bislang im DBU Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) stand, hat im
Foyer des Neubaus seinen neuen Platz gefunden. Das Ausstellungsteam
hat den ersten Schulklassen die 15 mobilen Mitmachstationen gezeigt.
"Anders als bislang können jetzt bis zu drei Schulklassen parallel
angeleitet werden. Und das ZUK ist durch den gewonnenen Raum
flexibler im Veranstaltungsmanagement für Tagungen und Messen", lobt
Bottermann. Auch die Mitarbeiter der gemeinnützigen Tochter, der DBU
Naturerbe GmbH, haben ihre Arbeit aufgenommen. Die 20 Mitarbeiter
arbeiten unter anderem an Managementplänen für die 47
Naturerbeflächen der Stiftung mit ihren insgesamt rund 60.000 Hektar.
Sie bereiten Naturschutzmaßnahmen im Wald, Offenland und für
Feuchtgebiete vor und betreuen sowohl die Pächter und Akteure wie
auch die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf den Flächen. Aktuell in
Arbeit ist auch die Entwicklung eigener Infotafeln und einer
Handy-App für die Besucherlenkung. "Ich bin mir sicher, dass uns das
Ambiente im Neubau motiviert, all diese und weitere Aufgaben, die
sich auch durch die 3. Tranche ergeben, umzusetzen", meinte
Bottermann. In der vergangen Woche hatte Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks bekannt gegeben, dass deutschlandweit in einer
dritten Tranche zusätzlich 62 ehemalige Militärflächen mit rund
31.000 Hektar als Nationales Naturerbe langfristig für den
Naturschutz erhalten und gepflegt werden sollen.
Hinweis an die Redaktionen: Eine Broschüre zum DBU-Neubau als PDF
finden Sie online bei der Pressemitteilung unter www.dbu.de/presse.
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