(ots) - Im Groß- und Außenhandel mit seinen bundesweit rund
1,6 Millionen Beschäftigten gibt es einen ersten Tarifabschluss. Das
gestern Abend in der vierten Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg
erzielte Tarifergebnis sieht bei einer 24-monatigen Laufzeit eine
zweistufige Erhöhung um 2,7 Prozent nach zwei Null-Monaten und
weiteren 2,0 Prozent nach 12 Monaten vor. Zusätzlich erhalten die
Mitarbeiter in 2016 einmalig 90 Euro.
Dazu erklärt Dr. Wilhelm von Moers, Vizepräsident für den Bereich
Tarifpolitik des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel,
Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin:
"Der Tarifabschluss ist ein gerade noch tragfähiger Kompromiss in
einem äußerst heterogenen Marktumfeld, in dem sich der Großhandel
seit dem vergangenen Jahr nur seitwärts entwickelt. Angesichts
sinkender Preise wird es für die Großhandelsunternehmen immer
schwieriger, bei steigender Geschäftstätigkeit den bisherigen Umsatz
zu halten. Das belastet die Ertragslage und dämpft die ohnehin
schwache Investitionsneigung weiter.
Deshalb und angesichts des sich weiter auftürmenden
Krisenpotentials um uns herum haben sich im Arbeitgeberlager einige
Unternehmen extrem schwer getan, diesen Kompromiss mitzutragen. Dies
ist auch ein Zeichen der Wertschätzung unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, von dem wir hoffen, dass es nicht nach hinten losgeht,
weil wir damit ganz hart an die Grenzen der Belastbarkeit gehen.
Dafür haben die Unternehmen nun Planungssicherheit für die
Personalkosten in den nächsten zwei Jahren, wobei das zweite Jahr
wirtschaftlich noch mit vielen Fragezeichen versehen ist. Trotz
vereinzelter Streiks konnte zügig ein Ergebnis erzielt werden. Es ist
davon auszugehen, dass dieses Ergebnis Grundlage für weitere
Abschlüsse in den anderen Tarifgebieten ist. "
18, Berlin, 24. Juni 2015
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