(ots) - Am 24. Juni 2015 hat im Nobel Institut in Oslo die
Verleihung der Gerd Bucerius-Förderpreise Freie Presse Osteuropas und
der Förderpreise der Stiftelsen Fritt Ord Freie Presse Russlands
stattgefunden. Drei Journalisten, zwei Internetorgane und eine
Zeitung aus Georgien, der Ukraine und Russland erhielten insgesamt
75.000 Euro.
"Warum zeichnen wir Journalisten aus, die doch vor allem das tun,
was ihren Beruf ausmacht: Informationen zusammentragen und einordnen,
kommentieren und bewerten? Diese Auszeichnung für gute
journalistische Arbeit ist grade jetzt notwendig, denn in Russland
und in anderen osteuropäischen Staaten wird wahrhaftige Recherche und
Berichterstattung als "antistaatlich" diffamiert, erleben
Journalisten Verfolgung und Gewalt, Repression und vielfältigen
Druck. Unser Pressepreis soll die unabhängige Berichterstattung im
postsowjetischen Raum stärken, soll furchtlose Medien und
Journalisten stark machen", so Theo Sommer, Vorsitzender der Jury*
des Pressepreises.
Hier einige Erläuterungen zu den Preisträgern:
Das Digitalorgan Netgazeti aus Tiflis, Georgien, jetzt Kiew,
erhält 15.000 EUR. Das politisch unabhängige Nachrichtenportal widmet
sich insbesondere den Rechten benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
Vorgeschlagen wurde es von der Deutschen Botschaft in Tiflis und dem
Büro der Heinrich Böll Stiftung im Südkaukasus.
Sergiy Harmash (*1971) aus Yenakievo in der Ostukraine ist
Chefredakteur der Website Ostro V und erhält 10.000 EUR. Das
Nachrichtenportal informiert täglich 100.000 Nutzer. Sergiy Harmash
wurde von der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit, Potsdam,
nominiert.
Die Agentur für investigativen Journalismus Slidstvo.Info aus der
Ukraine erhält 15.000 EUR. Sie leistet objektive und professionelle
Berichterstattung. Slidstvo.Info wurde von der Human Rights House
Foundation und dem Norwegian Helsinki Committee, beide Oslo,
nominiert.
Valentyna Samar (*1965) auf der Krim, jetzt Kiew, erhält 10.000
EUR. Sie recherchiert und publiziert kritische Berichte zu
politischen Themen und Untersuchungen zu Korruption in der Ukraine.
Die Journalistin wurde von der Friedrich Naumann Stiftung für die
Freiheit, Potsdam, für den Pressepreis vorgeschlagen.
Im Nordwesten Russlands erscheint die mit 15.000 EUR
ausgezeichnete Wochenzeitung Pskowskaja Gubernija. Sie deckt
Missstände auf und berichtet über Manipulation bei Wahlkampagnen im
Pskower Gebiet. Vorgeschlagen wurde die Lokalzeitung von Timofey
Neshitov, Süddeutsche Zeitung, München, der Human Rights House
Foundation und dem Norwegian Helsinki Committee, beide Oslo.
Galina Timtschenko (*1962) erhält 10.000 EUR. Die frühere
Chefredakteurin eines russischen Nachrichtenportals setzt sich für
eine freie russischsprachige Presse ein. Wegen der russischen Zensur
gründet sie von Riga aus das Onlinemedium Medusa, das seit Oktober
unabhängig informiert. Das Goethe-Institut Moskau hat Galina
Timtschenko vorgeschlagen.
Die Auszeichnung Gerd Bucerius-Förderpreise Freie Presse
Osteuropas vergibt die ZEIT-Stiftung seit dem Jahr 2000, seit 2004
zusammen mit der Stiftelsen Fritt Ord. Die Auswahlentscheidung trifft
eine unabhängige Jury.
*Der Jury gehören an: Dr. Falk Bomsdorf, Berlin; Prof. Dr. Jo
Groebel, Berlin; Stefanie Schiffer, Berlin; Dr. Theo Sommer, Hamburg;
Michael Thumann, Berlin; Reinhard Veser, Frankfurt/Main; Vibeke von
Sperling, Kopenhagen; Martin Paulsen, Bergen.
Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die ZEIT-Stiftung, Frauke
Hamann, Bereichsleiterin Kommunikation, Tel. 0173 6231953, E-Mail:
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