(ots) -
Kindersicherheit seit 1970 gestiegen / Unfälle entstehen aus
Unwissenheit und Bequemlichkeit / Bedienungsanleitung und Angaben des
Fahrzeugherstellers müssen genau beachtet werden
Jährlich verunglücken etwa 10.000 Kinder als Mitfahrer im Pkw.
Häufige Ursache: Sie sind nicht ordnungsgemäß im Fahrzeug gesichert.
AUTO TEST und DEKRA haben die häufigsten Bedienfehler bei
Kindersitzen und Babyschalen sowie Mängel bei der Sicherung der
Kleinen simuliert (Ausgabe 7/2015, EVT: 24. Juni 2015). Das Ergebnis:
Die meisten Gefahren entstehen aus Leichtsinn und sind in der Regel
vermeidbar.
Die Zahlen sprechen für sich: Verunglückten 1970 noch 20.032
Kinder als Mitfahrer im Pkw, waren es 2014 nur noch 10.767. "Der
positive Trend ist zu begrüßen, dennoch sichern viele Eltern ihre
Kinder weiterhin nicht ausreichend", so Michael Iggena,
stellvertretender Chefredakteur von AUTO TEST. Ob aus Zeitdruck,
falscher Bequemlichkeit oder einfach aus Unwissen über die korrekte
Handhabung: Leichtsinnig und fahrlässig handelt, wer sein Kind
komplett ungesichert auf dem Schoß des Beifahrers im Auto mitnimmt.
Ein Crash würde den Beifahrer nach vorne schleudern. Hier droht für
das Kind selbst bei geringen Geschwindigkeiten akute Lebensgefahr. Es
entstehen starke Quetschungen lebenswichtiger Organe.
Wer sein Kind mit sehr dicker Kleidung anschnallt, riskiert, dass
der Gurt nicht straff genug anliegt. Das Kind könnte im Ernstfall -
wie im Test - an den Dachhimmel prallen. Die Folge: Dem Nachwuchs
drohen schwere Verletzungen, etwa die Stauchung der Wirbelsäule.
Zu den häufigsten Fehlern gehört außerdem, wenn das Kind zu locker
im Sitz gesichert ist oder dieser nicht die richtige Größe hat. Das
ist gerade in kleineren Fahrzeugen gefährlich, in denen der Abstand
zwischen Rückbank und Vordersitz vergleichsweise gering ist. "Bei
einem Aufprall entstehen massive Beugungen und Ãœberstreckungen der
Halswirbelsäule. Die Nerven können dabei dauerhaft geschädigt werden.
Schlägt der Kopf auf dem Vordersitz auf, kann es im schlimmsten Fall
zu einem Schädel-Hirn-Trauma kommen", so Stephanie Führer, leitende
Oberärztin in der Kinderchirurgie am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus.
Anders sieht es bei einem zu kleinen Sitz aus. Im Test dreht sich der
Dummy aus dem Diagonalgurt und wird nur noch vom Beckengurt
zurückgehalten. Konsequenz: Verletzungen und Brüche im Schulter- und
Oberarmbereich.
Erstaunlich: Der Test mit der Babyschale auf dem Beifahrersitz bei
nicht abgeschaltetem Airbag ging glimpflich aus. Der Airbag legt sich
wie eine Glocke über den Kopf des Dummys und führt zu keinen
erheblichen Verletzungen. "Das Ergebnis ist allerdings kein
Freibrief, sich das Abschalten des Airbags zu sparen. Im Einzelfall
endet ein Crash dieser Art weitaus schlimmer", so Führer.
Die vollständige Reportage und alle weiteren Testergebnisse können
Sie in der aktuellen Ausgabe 7/2015 von AUTO TEST lesen, die am 24.
Juni 2015 erscheint.
AUTO TEST im Internet: www.autobild.de/autotest
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*Quelle: MA I 2015
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