Jeder dritte Gründer hat Schwierigkeiten, einen Kredit zu erhalten / Vor allem große IT-Unternehmen kommen sehr leicht an ein Darlehen
(PresseBox) - Etablierte Unternehmen der digitalen Wirtschaft haben derzeit nur geringe Probleme, bei ihrer Bank einen Kredit zu bekommen. Eine Ausnahme hiervon bilden Start-ups. Jedes dritte junge IT-Unternehmen (30 Prozent) hat aktuell Schwierigkeiten, ein Darlehen zu erhalten. Bei den IT-Unternehmen, die bereits älter als 5 Jahre sind, berichten nur 18 Prozent von entsprechenden Schwierigkeiten. Vor allem größere Unternehmen haben es deutlich leichter, sich bei ihrem Kreditinstitut oder aus ihrer eigenen Geschäftstätigkeit zu finanzieren. Bei den IT-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 10 bis 50 Millionen Euro hat nur jedes zehnte (10 Prozent) Probleme bei der Kreditaufnahme, bei Unternehmen mit einem Umsatz über 50 Millionen Euro gibt es sogar überhaupt keine Schwierigkeiten. Das berichtet der Digitalverband BITKOM auf Basis einer Auswertung der KfW-Unternehmensbefragung 2015 für die ITK-Branche. "Start-ups haben es schon seit Jahren schwer, einen Kredit von ihrer Bank zu bekommen. Sie können in der Regel nicht mit den üblichen Sicherheiten aufwarten. Sie haben innovative Ideen, deren Markterfolg sich oft nur schwer voraussagen lässt", sagt BITKOM-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. "Wenn wir in Deutschland eine Start-up-Nation werden wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass die Finanzierung von Start-ups in allen Bereichen einfacher wird."
Start-ups klagen besonders häufig darüber, dass mehr Kreditsicherheiten gefordert werden (40 Prozent), die Anforderungen an die Dokumentation gestiegen sind (35 Prozent) und sich die Anforderungen an Offenlegung und Eigenkapitalquote erhöht haben (je 30 Prozent). Rund jedes fünfte Start-up (19 Prozent) berichtet davon, dass die Kreditaufnahme in den vergangenen zwölf Monaten schwieriger wurde. 14 Prozent sagen, die Kreditaufnahme sei einfacher geworden. Bei den älteren Unternehmen berichten dagegen 17 Prozent von einer einfacheren Kreditaufnahme, nur bei 8 Prozent ist es schwieriger geworden. Insgesamt gibt gerade einmal jedes vierte Start-up (24 Prozent) an, dass die Kreditaufnahme sehr leicht gewesen sei. Bei den älteren IT-Unternehmen sind es mehr als doppelt so viele, für rund jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) ist der Darlehenszugang sehr einfach. "Wir haben den Eindruck, dass es den Banken immer besser gelingt, sich auf die Geschäftsmodelle digitaler Unternehmen einzulassen und diese zu verstehen", sagt Veltkamp. Dies zeige sich in einem guten Beratungsklima und in einem vielfach besseren Rating für ITK-Unternehmen.
Weitere Informationen zur KfW-Umfrage online unter www.bitkom.org/de/publikationen/38338_82538.aspx
Zur Methodik: Grundlage der Angaben ist die jährlich durchgeführte Unternehmensbefragung der KfW Bankengruppe in Kooperation mit Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft. Dabei wurden im Februar und März 2015 deutsche ITK-Unternehmen zu ihrer Finanzierungssituation und ihren Finanzierungsgewohnheiten befragt.
BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 250 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. Mehr als drei Viertel der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils knapp 10 Prozent kommen aus sonstigen Ländern der EU und den USA, 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 250 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. Mehr als drei Viertel der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils knapp 10 Prozent kommen aus sonstigen Ländern der EU und den USA, 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.