(ots) -
Insektenstiche können starke und gefährliche allergische
Reaktionen auslösen. Experte Prof. Dr. med. Bernhard Homey gibt Tipps
für einen souveränen Umgang mit Bienen, Wespen und Co.
Viele Menschen reagieren panisch, wenn ihnen im Sommer Wespen und
Bienen begegnen. Panik ist jedoch der falsche Weg - besser ist es,
Ruhe zu bewahren, um einen Stich zu vermeiden. Aber Respekt vor den
Tieren ist durchaus angebracht: Ihr Gift ist ein starker
Allergieauslöser und kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
"3,5 Prozent der Deutschen - also etwa 2,8 Millionen Menschen - sind
potenzielle Allergiker. Bereits ein Stich kann eine
Insektengiftallergie auslösen", sagt Prof. Dr. med. Bernhard Homey,
Allergologe der Medizinischen Einrichtung der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Allergieexperte gibt Tipps
zum Schutz vor Insektenstichen und dem richtigen Verhalten, wenn
Wespen und Bienen in der Luft herumschwirren.
So schützen Sie sich vor Insektenstichen:
1. Ruhe bewahren
Zugegeben, Insekten können unangenehm sein und die Angst vor
Stichen ist berechtigt. Bewahren Sie trotzdem Ruhe, wenn Sie von
Wespen umschwirrt werden - hektische Bewegungen oder Anpusten machen
die fliegenden Störenfriede nur aggressiver.
2. Nicht barfuß laufen
Im Freibad, im eigenen Garten oder auf einer Wiese ist es schnell
passiert: Man ist unachtsam, tritt auf eine Biene oder Wespe und wird
gestochen. Besonders Bienen halten sich häufig in Bodennähe auf, da
sie dort in den Blüten Nektar sammeln. Tragen Sie also lieber
geschlossene Schuhe.
3. Helle und eng geschnittene Kleidung tragen
Bunte Kleidung zieht Insekten an - tragen Sie besser helle
Farbtöne. In eng anliegenden Kleidern verfangen sich Insekten nicht
so leicht.
4. Auf Parfum verzichten
Insekten werden von intensiven Düften angezogen. Verzichten Sie
deswegen im Sommer lieber auf intensive Parfums, Cremes und
Haarsprays.
5. Getränke mit Strohhalm trinken
Insbesondere Wespen werden stark von zuckerhaltigen Getränken
angezogen und setzen sich gerne in Trinkgläser und unverschlossene
Flaschen. Gefährlich wird es, wenn man versehentlich eine Wespe
verschluckt und in Mund oder Hals gestochen wird. Deswegen gilt:
Trinkgefäße verschließen und immer einen Strohhalm benutzen.
6. Vorsicht beim Essen draußen
Bei Picknick und Grillabenden im Freien besonders vorsichtig sein.
Decken Sie Speisen ab und blicken Sie zusätzlich vor jedem Bissen auf
Ihr Besteck.
7. Distanz zu Mülleimern halten
Wespen halten sich gerne in der Nähe von Mülleimern auf, da sie
dort Nahrung im Überfluss finden. Meiden Sie daher Mülleimer und
benutzen Sie bestenfalls keine öffentlichen Mülltonnen. Ihren
unterwegs anfallenden Abfall können Sie auch mitnehmen und zu Hause
entsorgen.
8. Reifes Obst zügig abernten
Reifes Obst ist besonders zuckerhaltig und lockt somit umso mehr
Insekten an. Achten Sie darauf, Obstbäume und Beerensträucher
rechtzeitig und regelmäßig abzuernten, sonst haben Sie schnell mehr
fliegende Besucher als Sie sich wünschen.
9. Zur Vorsorge impfen lassen
Eine Insektengiftimpfung bietet Allergikern wirkungsvollen Schutz
vor einem potenziell lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Die
sogennannte spezifische Immuntherapie (SIT) wird von der WHO
ausdrücklich empfohlen.
Bei Insektengiftallergie Notarzt rufen
Treten im Falle eines Insektenstichs auffällige körperliche
Reaktionen wie Kurzatmigkeit, Hautausschlag oder Ãœbelkeit auf, sollte
umgehend der Notarzt gerufen werden. Prof. Homey rät Menschen, die
bereits von einer Insektengiftallergie wissen: "Haben Sie Ihre
Notfallmedikation stets griffbereit und klären Sie Ihr Umfeld über
die Allergie und notwendige Hilfsmaßnahmen auf. Besser noch: Beugen
Sie durch eine Insektengiftimpfung langfristig vor und reduzieren Sie
damit das Risiko eines allergischen Schocks auf ein Minimum."
Weitere Informationen zu Insektengiftallergien und
Insektengiftimpfungen (sogenannte Hyposensibilisierung) finden Sie
auf www.initiative-insektengift.at.
Ãœber die Initiative Insektengiftallergie
Die Initiative Insektengiftallergie bietet Patienten, Angehörigen
und Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von
Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die
Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die
Auslöser sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie.
Weitere Informationen unter www.initiative-insektengift.at.
Pressekontakt:
JDB MEDIA GmbH
Sarah Mag und Julia Pollak
Schanzenstraße 70
20357 Hamburg
E-Mail: insektengift(at)jdb.de
Tel.: 040-468832-619