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Blumen pflanzen, Sträucher schneiden, Unkraut jäten: Sommerzeit
ist Gartenzeit. Wir erfreuen uns an Blumenpracht und Co., müssen aber
auch viel für diese Schönheit tun. Bei den meisten Gartenarbeiten
gehen wir tief in die Knie und belasten über Stunden unsere Gelenke.
Hockende Tätigkeiten, wie sie bei der Gartenarbeit zum Pflanzen,
Schneiden oder Unkraut zupfen nötig sind, belasten unsere Gelenke,
insbesondere das Knie. In der Hocke entsteht eine vermehrte
Druckwirkung auf das Kniegelenk. In der äußersten Beu-gehaltung
werden die hinteren Meniskusanteile im Kniegelenk regelrecht
gequetscht. Verharrt man lange in der gebeugten Position wird
außerdem die Oberschenkelmuskulatur maximal gedehnt und es entsteht
ein hoher Druck im Gleitlager der Kniescheibe. Ist das Knie aufgrund
einer Verletzung oder einer Arthrose schon geschädigt, gilt es
besonders gut aufzupassen und eine Ãœberbelastung zu vermeiden.
Was Sie tun können, um Ihre Kniegelenke zu schonen:
1. Dehnen Sie sich bevor Sie loslegen
Nehmen Sie sich kurz 2-3 Minuten Zeit und dehnen Sie Ihre Bein-
und Rückenmuskulatur, bevor Sie mit der für den Körper einseitig
belastenden Garten-arbeit beginnen. Sie steigern damit die
Durchblutung Ihrer Muskulatur, bereiten sie auf die Belastung vor und
fühlen sich insgesamt wohler und leichter.
Beispielübung: Legen Sie sich auf den Bauch, winkeln ein Bein an
(Beugen des Kniegelenks) und greifen die Knöchelregion mit der
gleichseitigen Hand. Dann ziehen Sie den Bauch ein, drücken Ihr
Becken gegen den Boden, versuchen leicht das Knie von der Unterlage
(Boden) zu heben und beugen das Kniegelenk mit dem gleichseitigen Arm
bis Sie den Dehnreiz spüren. Daraufhin führen Sie die Übungen
abwechselnd mit beiden Beinen 6-8 Mal durch.
2. Knieschonende Unterlage oder kleinen Hocker verwenden
Benutzen Sie so oft es geht ein Kniepolster oder eine
Knieunterlage, die es für wenig Geld überall zu kaufen gibt, oder
nehmen Sie einfach eine kleine weiche Matte. Für viele Tätigkeiten
kann man sich auch auf einen kleinen Hocker setzen und sich so
zwischendurch wieder ausruhen.
3. Häufiger die Tätigkeiten wechseln
Suchen Sie sich von Anfang an mehrere Aufgaben, die Sie im Garten
verrichten wollen und wechseln sie öfter zwischen hockenden und
stehenden Tätigkeiten hin und her. So vermeiden Sie es, länger als
ein paar Minuten in der Hockposition zu verharren.
4. Machen Sie zwischendurch immer wieder kurze Lockerungsübungen
Verharrt man lange in einer Position, verliert der Knorpel im
Gelenk seine Flüssigkeit. Das Gefühl von "ich bin ganz steif
geworden" ist ganz typisch dafür. Die Flüssigkeit hält das Gelenk
elastisch. Eine kleine Übung lockert das Gelenk wieder und löst ggf.
auch eine Gelenkblockade.
Beispielübung: Stellen Sie ein Bein (Standbein) auf einen Tritt
oder eine Treppenstufe und halten sich mit einer Hand fest. Beugen
Sie das Standbein leicht und lassen Sie das andere Bein (Spielbein)
einfach nach unten hängen. Pendeln Sie das Spielbein nun leicht und
locker vor und zurück, ca. 30 Sekunden lang. Dann wechseln Sie die
Beinposition. Achten Sie dabei darauf, dass das Knie des Standbeins
gerade bleibt und nicht nach innen oder außen knickt. Jeweils zwei
Durchgänge sind empfehlenswert.
5. Gartengeräte mit längenverstellbarem Stiel einsetzen
Viele Gartengeräte wie z.B. Unkrautstecher, Greifer, Kultivator
oder Grubber gibt es mit einem längenverstellbaren Stiel. Das ist
eine zusätzliche aber loh-nende Zusatzanschaffung, da Gartengeräte
i.d.R. nicht abnutzen. Bücken oder hocken ist nicht mehr nötig, die
Arbeiten können nun bequem in aufrechter Po-sition verrichtet werden.
6. Stützen Sie sich beim Aufstehen ab
Vermeiden Sie es, abrupt und hektisch aufzustehen und stützen Sie
sich beim Aufstehen am besten auf einen Hocker oder etwas anderes
Festes auf. Stellen Sie dabei ein Bein vor und drücken sich dann
hoch. So vermeiden Sie unnötige Belastungen Ihres vielleicht schon
vorgeschädigten Kniegelenks.
7. Kühlen hilft gegen Schmerzen
Haben Sie nach der Arbeit im Freien dennoch verstärkt Schmerzen im
Kniegelenk, hilft es das schmerzende Gelenk zu kühlen. Ein
Quarkwickel ist ein bewährtes Hausmittel, das die Entzündung aus dem
Körper zieht.
8. Trainieren Sie täglich Ihre Beinmuskeln
Gut trainierte Beinmuskeln sorgen für Bewegungskraft, sichern die
Stabilität des Gelenks und schonen den Bandapparat. Es muss nicht
unbedingt Sport sein, um etwas für die Beinmuskeln zu tun. Wer so oft
es geht die Treppe steigt statt den Fahrstuhl oder die Rolltreppe zu
nehmen, Rad fährt und das Auto stehen lässt und spazieren geht, statt
auf der Couch zu sitzen, tut schon viel für seine Beinmuskeln.
Wann sollte man zum Arzt gehen? Bei anhaltenden Schmerzen sollte
man seinen Hausarzt aufsuchen. Klick-Geräusche im Kniegelenk, die mit
einem stechenden Schmerz verbunden sind, deuten beispielsweise auf
einen Meniskus-Schaden hin. Ihr Hausarzt wird Sie ggf. an den einen
Facharzt überweisen.
Über AGA, Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Die AGA ist die größte europäische Gesellschaft für Arthroskopie
und Gelenkchirurgie mit derzeit mehr als 4.000 Mitgliedern. Die Ziele
der AGA sind unter anderem Nachwuchsförderung, Weiterbildung,
Standespolitik im Zusammenhang mit der Arthroskopie und
Gelenkchirurgie, Sicherung und Kontrolle der Qualität und die
Unterstützung und Finanzierung von wissenschaftlichen und klinischen
Projekten. Die AGA hat ihren Sitz in der Schweiz.
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Imke Salzmann und Alexandra Kovanetz
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