(ots) - Der NABU hat seine Online-Protestaktion gegen den
Verkauf des umstrittenen Pestizids Glyphosat in führenden Baumärkten
und Gartencentern als entscheidenden Schritt für einen
Komplettverzicht im Bereich der Haus- und Kleingärten bezeichnet.
"Innerhalb von zwei Wochen haben sich fast 3.000 Personen an der
Aktion beteiligt und damit in der Branche eine Ausstiegswelle aus dem
Verkauf des Pflanzengifts ausgelöst", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Unternehmen wie Bauhaus,
Globus Baumarkt, Pflanzen-Kölle, Obi und Hornbach hätten mittlerweile
einen vollständigen oder weitreichenden Verzicht auf das
Totalherbizid zugesagt. Lediglich die Raiffeisen Waren-Zentrale und
die Gartencenter-Kette Dehner würden weiterhin unverändert an ihrem
Sortiment festhalten.
Die breite Unterstützung von Seiten kritischer Verbraucher sowie
die auf die NABU-Protestaktion erfolgten positiven Rückmeldungen der
Baumärkte mache deutlich, dass die öffentliche Debatte um die
Umweltrisiken von Glyphosat nicht mehr zu ignorieren sei. Nach
Auffassung des NABU sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis der
Verkauf des Mittels an Privatpersonen für Haus- und Kleingärten
komplett verboten würde. Dies belege auch die Entwicklung in den
Nachbarländern Niederlande und Frankreich, wo bis zum Jahresende ein
Verkaufsverbot vorgesehen ist.
Der NABU appellierte darüber hinaus an den Online-Handel, seiner
Verantwortung gerecht zu werden und Glyphosat ebenfalls konsequent
auszulisten. Bislang würden zahlreiche Unternehmen wie Amazon,
Westfalia, Pflanzotheke oder Floristik24 im Internet unverändert auf
den Vertrieb von glyphosathaltigen Produkten setzen. Dies sei umso
bedenklicher, als die eigentlich vorgesehene Beratungspflicht beim
Online-Shopping faktisch ins Leere laufe. Wenn sich der Online-Handel
weiter vor einer Auslistung drücke, sei es nach Überzeugung des NABU
Aufgabe der Politik, diesen Bereich strenger zu reglementieren und
rechtliche Grauzonen im Internet zu verhindern.
Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid, von
dem in Deutschland weiterhin 51 verschiedene Anwendungen für den
Haus- und Kleingartenbereich zulässig sind. Der NABU fordert eine
Aussetzung der Zulassung des Mittels, das laut
Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend gilt,
auch im kommerziellen und landwirtschaftlichen Bereich. "Wir
erwarten, dass im Zuge der bis zum Ende des Jahres anstehenden
Neuzulassung des Wirkstoffs auf europäischer Ebene eine umfangreiche
Risikoprüfung von Glyphosat stattfindet, welche die aktuellen
Erkenntnisse mit berücksichtigt", so Miller weiter.
Kostenfreie NABU-Grafik zu Glyphosat:
https://www.nabu.de/presse/pressebilder/index.html#glyphosat
Mehr Infos:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaf
t/pestizide/roundup.html
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaf
t/pestizide/
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