(ots) - Nach abgeschlossener Vorbereitungszeit startet
das Projekt zum Abbau unnötiger Bürokratie innerhalb der
Pflegewirtschaft jetzt in die Praxis. Bereits Anfang des Jahres
fanden von einem Projektteam des Pflegebeauftragten der
Bundesregierung organisierte sogenannte Multiplikatorenschulungen
statt, um anschließend aktiv und bundesweit Fachkräfte mit den
benötigten Informationen versorgen zu können. Der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) koordiniert die Umsetzung
des Projektes für Sachsen-Anhalt und bietet nun Schulungstermine und
Standorte an.
In den vergangenen Monaten wurden alle notwendigen Vorbereitungen
zur Implementierung der neuen strukturierten Informationsversammlung
(SIS) getroffen, nun erreicht die Entbürokratisierung der
Pflegedokumentation die nächste Phase: "Mit Halberstadt, Könnern,
Gröbzig, Lutherstadt Wittenberg und Halle-Peißen bieten wir
teilnehmenden Pflegediensten oder Einrichtungen erste
Weiterbildungsmaßnahmen zur Reduzierung des Dokumentationsaufwandes
anhand des neuen Systems", erklärt Annette Schmidt, Landesbeauftragte
des bpa Sachsen-Anhalt und ergänzt: "Wir haben uns für verschiedene
regionale Schulungsstandorte in Sachsen-Anhalt entschieden, um lange
Anreisewege und -zeiten zu vermeiden. Darüber hinaus finden die
Termine jeweils vor und nach den Sommerferien und getrennt nach den
Bereichen ambulant und vollstationär statt."
Die Einführung der Pflegedokumentation sollte ursprünglich mehr
Einblick in den Prozess der Pflege verschaffen und eine auf den
Pflegebedürftigen individuell zugeschnittene Behandlung ermöglichen.
Allerdings entwickelte sich dieses Konzept in den letzten Jahren zu
einem bürokratischen Aufwand, der auf Kosten des Pflegepersonals und
vor allem der Patienten erledigt werden muss. Da pro Patient und Tag
im Schnitt 16 Minuten im stationären Bereich und rund zehn Minuten
im ambulanten Bereich von einer Pflegekraft zur Dokumentation
benötigt werden, bleiben zum Beispiel intensivere Gespräche
beziehungsweise die Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen mit
den ihnen vertrauten Senioren auf der Strecke. Schmidt: "Das soll
sich nun wieder ändern. Das neue System erleichtert die Arbeit und
bietet mehr Zeit für die eigentliche Pflegearbeit der Dienste."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über
300 in Sachsen-Anhalt, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Annette Schmidt und Daniel Heyer, Landesbeauftragte
des bpa, Tel.: 0391-24358630, www.bpa.de