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Die großen Vorteile des Internets, vom schnellen Informieren bis
zur unkomplizierten Kontaktpflege, lassen viele Nutzer die Gefahren
übersehen. "Sex, Drogen, Onlinesucht - wenn das Internet zur
Bedrohung wird" lautet das Thema bei "hallo deutschland hautnah" am
Samstag, 4. Juli 2015, 18.35 Uhr, im ZDF. Der Film von Jessica
Martin, Anja Marx, Jasmin Assen und Oliver Koytek greift gefährliche
Netz-Phänomene auf wie Cyber-Grooming, diese meist pädophile Form der
sexuellen Belästigung im Netz, und Legal Highs, die im Internet
gehandelten Kräutermischungen der unterschiedlich berauschenden Art.
Wegen Cyber-Grooming wurde unlängst in Offenbach ein Mann zu vier
Monaten auf Bewährung verurteilt. Er hatte sich mit falscher
Identität in Chatportalen für Kinder angemeldet und dort gezielt
Mädchen und Jungen unter 14 Jahren kontaktiert.
"hallo deutschland" macht den Test: Unter Aufsicht der
Sozialpsychologin Catarina Katzer loggt sich eine 15-Jährige unter
einem Pseudonym ein, das vermuten lässt, sie sei erst zwölf Jahre
alt. Schon nach kurzem Gesprächsverlauf werden ihre Chatpartner
verbal zudringlich, fragen das Mädchen nach seinen sexuellen
Erfahrungen. Als sie ihr per Webcam Bilder von Geschlechtsorganen
schicken wollen, greift die Psychologin ein.
Das Testergebnis ist kein Einzelfall, wie man im LKA
Baden-Württemberg weiß. Dort ermittelt eine Sonderkommission unter
der Leitung von Kriminalhauptkommissar Thomas Raml gegen
Cyberkriminalität im Bereich Kindesmissbrauch. Catarina Katzer
bestätigt, dass immer mehr Kinder Opfer des so genannten
Cyber-Groomings werden und nicht wissen, wie sie mit diesen
traumatischen Erfahrungen umgehen sollen. Die Sozialpsychologin rät,
das Problem nicht zu verharmlosen, und gibt in "hallo deutschland"
Tipps, wie Eltern sich verhalten sollten.
Nicht nur Pädophile haben das Netz für sich entdeckt. Auch
Drogendealer gehen dort ihren Geschäften nach - und das manchmal
sogar völlig legal. So genannte Legal Highs erscheinen vielen
Abhängigen als harmlose Alternative, so auch Stefan Klasen. Nach
einem Klinikaufenthalt vor einigen Jahren war der 25-Jährige eine
Weile clean - bis er die vermeintlich legalen Drogen im Internet
entdeckte. Deklariert waren sie als "Kräutermischungen". Tatsächlich
handelt es sich bei "Legal Highs" um gefährliche Mischungen aus
Chemikalien unterschiedlichster Zusammensetzung, versetzt mit
getrockneten Kräutern. Ihre Wirkung ist verheerend und macht
schneller abhängig als Speed oder Ecstasy. Stefan Klasen erlebte
Panikattacken und Horrortrips, kam aber nicht mehr los von den
angeblich so harmlosen Substanzen. Derzeit hält er sich stationär in
einer Klinik im Westerwald auf und kämpft sich mühsam zurück in die
Normalität.
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