(ots) - Der AfD-Sprecher und Europaabgeordnete Bernd Lucke
hat davor gewarnt, Griechenland trotz der bevorstehenden Staatspleite
im Euro zu halten. "Wenn Frau Merkel heute im Bundestag sagt, die Tür
stehe für Griechenland immer offen, dann bedeutet dies: Sie hat sich
mit einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone noch immer nicht
abgefunden."
Dabei, so Lucke, wären die Folgen eines Grexit, überschaubar. "Die
Ansteckungsgefahr ist von Merkel immer übertrieben worden. Die
tatsächliche Ansteckungsgefahr besteht in Wirklichkeit darin, dass
das Beispiel Griechenland bei einem Verbleib im Euro immer mehr
Schule macht und auch andere Mitgliedstaaten, die in Schwierigkeiten
sind, darauf bestehen, sich ohne Reformauflagen immer weiter zu
verschulden zu dürfen."
Gleiches gelte auch für die unrühmliche Rolle, die die Europäische
Zentralbank (EZB) in der Griechenlandkrise gespielt habe. "Damit, wie
sie Griechenland viel zu lange und ohne Mandat hierfür die
Selbstbedienung aus der gemeinschaftlichen Notenpresse ermöglicht
hat, könnte sie ebenfalls einer wachsenden Zahl weiterer Euro-Staaten
falsche Anreize bieten." Staaten, die dagegen aus eigener Kraft durch
unbequeme Reformen ihre Wettbewerbsfähigkeit zurück erlangt hätten,
würden gleichzeitig benachteiligt.
"Wir brauchen einen Schlussstrich unter dieses unrühmliche Kapitel
neuerer europäischer Geschichte", sagte Lucke. "Frau Merkel sollte
daher aufhören von offenen Türen zu sprechen, sondern den Mut haben,
die Konsequenzen ihrer eigenen falschen Euro-Politik nicht mehr mit
dem Hinauszögern eines dringend notwendigen Grexit zu kaschieren."
Sonst drohe ein weiteres, wesentlich schlimmeres, Ansteckungsrisiko
für Europa. "Wenn Europa nur noch aus Streit, Rettungspaketen und
geschröpften Steuerzahlern besteht, wird sich der Verdruss der Bürger
gegenüber Europa und seiner ursprünglichen Gemeinschaftsidee,
ebenfalls dramatisch ausbreiten."
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Christian Lüth
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