(ots) - Nachdem in diesen Tagen die Temperaturen in
Deutschland deutlich über 30 Grad steigen, müssen Auto- und
Motorradfahrer auf Autobahnen mit hitzebedingten Schäden -
sogenannten Blow-ups - rechnen. Dabei handelt es sich um Abplatzungen
oder Aufbrüche der Fahrbahndecke, die unvorhergesehen auftreten
können und eine erhebliche Gefahr für die Verkehrsteilnehmer
darstellen. Besonders betroffen von diesen Fahrbahnschäden waren
zuletzt vor allem Autobahnen in Südbayern. Der ADAC klärt auf, worauf
jetzt zu achten ist.
Wo besteht Gefahr?
Im Sommer 2013 gab es eine Häufung von Blow-ups auf bayerischen
Autobahnen in Betonbauweise. Einzelne Hitzeschäden sind aber auch in
Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz aufgetreten.
Betroffen von den Schäden sind vor allem ältere Autobahnabschnitte in
Betonbauweise. Eine der Ursachen für die Schäden kann in der zu
geringen Einbaudicke des Betons liegen. Auch Bereiche, die
Reparaturstellen aus Asphalt an benachbarten Betonplatten aufweisen,
gelten als besonders gefährdet. Durch hohe Verkehrsbelastungen sind
etliche Autobahnen zudem oft vorgeschädigt.
Welche Vorsichtsmaßnahmen werden ergriffen?
Aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre wurde in Bayern ein
Warnsystem eingeführt. Ab 28 Grad Celsius Lufttemperatur gilt
Warnstufe 1. Kraftfahrer werden dann über den Rundfunk gewarnt, die
betroffenen Betonautobahnen mit erhöhter Vorsicht zu befahren.
Motorradfahrer sollten die Strecken meiden. Ab 30 Grad gilt Warnstufe
2, auf den gefährdeten Streckenabschnitten wird ein Tempolimit von 80
km/h angeordnet. Zur eigenen Sicherheit sollten diese
Geschwindigkeitsbeschränkungen laut ADAC unbedingt eingehalten und
der Abstand zum Vordermann vergrößert werden.
Wie können die gefährlichen Abschnitte entschärft werden?
Als kurzfristige Maßnahme können sogenannte "Entspannungsschnitte"
angelegt werden. Dabei wird etwa alle 400 Meter ein Betonstreifen
über die gesamte Fahrbahnbreite herausgetrennt und durch Asphalt
ersetzt. Diese Maßnahme beugt einem plötzlichen Aufplatzen der
Fahrbahn bei Hitze vor und wurde bereits auf einigen
Autobahnabschnitten umgesetzt.
Wie kann man dem Problem langfristig begegnen?
Der ADAC sieht in Blow-ups ein deutliches Warnsignal der maroden
Verkehrsinfrastruktur. Eine langfristige Strategie zum Straßenerhalt
ist unbedingt erforderlich. Insgesamt muss erheblich mehr Geld für
den Erhalt und die Sanierung der Fernstraßen bereitgestellt werden.
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