PresseKat - "Wir haben 60 Prozent weniger Verkehrsunfälle und Tote" - Daimler AG Vorreiter in Sachen

"Wir haben 60 Prozent weniger Verkehrsunfälle und Tote" - Daimler AG Vorreiter in Sachen Assistenz- und Sicherheitssysteme (AUDIO)

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(ots) -
Anmoderation

Das Flugzeug gilt noch immer als eines der sichersten
Verkehrsmittel, doch Autos und Nutzfahrzeuge holen immer mehr auf. Zu
verdanken ist das den zahlreichen Sicherheitstechnologien, die in den
vergangenen Jahrzehnten entwickelt wurden. Pionier in diesem Bereich
ist die Daimler AG, die vor 20 Jahren das weltweit erste serienmäßige
elektronische Stabilitätssystem ESP in der Mercedes-Benz S-Klasse
einsetzte. Mittlerweile ist das ESP erfolgreich im Einsatz und gehört
zum Standard. Zahlreiche weitere Assistenz- und Sicherheitssysteme
sind seitdem von den Daimler-Ingenieuren entwickelt worden, die
natürlich auch zur Ausstattung in Lkw, Transportern und Omnibussen
gehören. Wie sicher wir uns mittlerweile auf deutschen Straßen fühlen
können und was die Daimler AG zukünftig noch alles vor hat wenn es um
das Thema Sicherheit geht, dazu haben wir Dr. Wolfgang Bernhard am
Rande des Campus Safety in Berlin interviewt. Dort werden in diesen
Tagen (02. und 03.07.) mehr als 350 Journalisten aus über 25 Ländern
die neusten Sicherheitstechnologien der Daimler AG vorgestellt:

1. Frage: Herr Dr. Bernhard: Sie verfolgen die Vision des
unfallfreien Fahrens. Wie weit sind Sie davon noch entfernt? Ja wir
sind ein großes Stück vorangekommen in den letzten Jahren. Wenn wir
Verkehrsaufkommen und Verkehrstote miteinander vergleichen, so haben
wir in der Zeit zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2011 eine
Steigerung des Verkehrsaufkommens um elf Prozent, gleichzeitig aber
eine Absenkung der Verkehrstoten und schweren Unfälle der
Nutzfahrzeuge um 60 Prozent. Das heißt wir glauben, dass wir in den
letzten zehn Jahren der Vision des unfallfreien Fahrens einen großen
Schritt näher gekommen sind. Gleichwohl gibt es jetzt immer noch
diese 40 Prozent und das Ziel ist jetzt, diese weiter zu halbieren.




Und wir glauben auch dazu wertvolle Beiträge zu leisten. (0:35)

2. Frage: Was wollen Sie konkret tun, um dieses Ziel zu erreichen?
Wir werden an unserem Notbremsassistenten weiter arbeiten, wir wollen
auch Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen. Speziell im städtischen
Verkehr gibt es noch immer viele schwere Unfälle mit verletzten
Personen beim Abbiegen von LKWs oder wenn ein LKW-Fahrer im toten
Winkel den Fahrradfahrer, den Motorradfahrer nicht sieht. Dort wollen
wir mit dem Abbiegeassistenten nochmal einen Beitrag leisten. Wir
glauben auch, dass wir beim Lenken helfen können. Bisher ist es ja
so, dass wir einen Spurhalteassistenten haben, der warnt, wenn wir
drohen von der Fahrbahnabzukommen. Wir könnten uns auch vorstellen,
dass wir dann mithelfen und lenken. Und viele andere Dinge mehr, die
wir uns in den nächsten Jahren einfallen lassen können. (0:36)

3. Frage: Beim Campus Safety in Berlin haben Sie den Active Brake
Assist 3 präsentiert, der speziell für Lkw entwickelt wurde. Warum
ist der zum Beispiel gerade bei einem Stau so wichtig? Der Fahrer
fährt mit 80 Km/h auf der Autobahn, er ist abgelenkt und merkt nicht,
dass vor ihm ein Stauende ist und er unterschätzt total, dass die vor
ihm eigentlich schon stehen, während er noch auf 80 Km/h fährt. Das
System erkennt das aber, gibt zunächst mal einen Warnton ab. Wenn der
Fahrer darauf nicht reagiert beginnt der LKW eine eigenständige
Notbremsung einzuleiten. Und ich kann ihnen versichern, auch ein
vollbeladener 40-Tonnen-Truck, wenn der eine Vollbremsung einleitet,
das ist etwas höchstdramatisches, die Bremswege sind erstaunlich kurz
und wir können dabei mit PKWs mithalten, die da wirklich extrem kurze
Bremswege haben und wir kommen dann in kürzester Zeit, ich sage jetzt
mal nach 80 Metern, steht der LKW dann. Entweder haben wir dann einen
Unfall vermieden oder wir haben Unfallfolgen dramatisch reduziert,
weil die Aufprallgeschwindigkeit eben nicht 80 oder 40 Km/h ist,
sondern nur noch 10 oder 20. (0:56)

4. Frage: Vor genau einem Jahr hat die Daimler AG mit dem Future
Truck Weltpremiere gefeiert. Ein Lkw der teilautonom fahren kann. Was
wird uns da in den nächsten Jahren erwarten? Wir wollen in den
nächsten Jahren jetzt intensiv in die Erprobung von teilautonomen
Systemen gehen, das heißt der Fahrer ist nach wie vor auf dem
Fahrersitz, übergibt aber nicht nur das Gas geben und das Bremsen,
wie bisher auch schon, an den LKW, sondern dazu auch noch das Lenken.
Und er macht das indem er nicht abgelenkt ist, nicht ermüdet, sondern
immer zu 100 Prozent online ist. Darüber hinaus macht er das dann
auch verbrauchsgünstig und wir glauben, dass das nochmal ein
wichtiger weiterer Schritt ist, den Fahrerarbeitsplatz attraktiver zu
gestalten, die Monotonie rauszunehmen und den Fahrer auch fitter zu
halten für die entscheidenden Punkte wo man ihn dann wirklich
braucht. (0:40)

5. Frage: Sie nehmen beim Thema teilautonomes Fahren die Politik
in die Pflicht. Was fordern Sie ganz konkret, damit ein teilautonomer
Lkw über deutsche Autobahnen rollen kann? Es gibt drei Dinge die
gemacht werden müssen. Zunächst mal muss die geänderte Wiener
Konvention in deutsches Straßenrecht umgesetzt werden. Das heißt,
dass es dem Fahrer erlaubt ist sein Lenkrad an ein geeignetes System
zu übergeben. Zweitens brauchen wir eine Änderung einer europäischen
Richtlinie, die autonome Fahrten derzeit nur bis zu einer
Geschwindigkeit von zehn Km/h erlaubt. Wir brauchen dort, auch mit
PKW, ich sage jetzt mal 120 Km/h. Der dritte Punkt ist, wir brauchen
eine Zertifizierungsvorschrift, die ein Katalog von Prüfkriterien
ist, die sagt: Wenn du all diese Prüfkriterien bestehst, dann bist du
ein geeignetes System. (0:41)

Abmoderation

Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG, über die
Sicherheit auf deutsche Straßen. Sein Ziel ist es, dass es in naher
Zukunft keine Verkehrsunfälle gibt.

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Datum: 03.07.2015 - 06:00 Uhr
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