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Der Fokus liegt künftig auf Kompetenznachweisen
Die Revisionen von ISO 9001 und ISO 14001 führen eine Palette von
Neuerungen ein. Deshalb sollten sich Organisationen schon jetzt damit
auseinandersetzen. Der zentrale Terminus heißt "Kompetenz". Formale
"Qualifikation" reicht nicht mehr aus, um die wesentlichen
QM-Aufgaben und damit die Wirksamkeit eines Managementsystems
sicherzustellen.
Hinter der Kompetenz-Forderung der neuen Normen steht die
Erkenntnis, dass ein Managementsystem nur unter bestimmten
Voraussetzungen wirksam sein kann. "Entsprechend der neuen Norm ISO
9001 muss eine Bestandsaufnahme des für die Erfüllung der Aufgaben
erforderlichen Wissens erfolgen. Ebenso müssen die zur
Implementierung des Managementsystems erforderlichen Aufgaben
festgestellt und bestimmten Funktionen zugewiesen sein. Auch muss
gewährleistet sein, dass die mit der Wahrnehmung der Aufgaben
beauftragten Personen die geforderte Kompetenz tatsächlich besitzen",
so Thomas Votsmeier, Leiter der Personenzertifizierungsstelle der
Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und Mitglied in den mit der
Normenrevision betrauten ISO Gremien TC 176 und 207. Für Firmenchefs
genüge es künftig nicht mehr, einen "Beauftragten der obersten
Leitung" formal zu benennen und die Umsetzung des Systems zu
delegieren. Im Gegenteil, sie stehen jetzt selbst stärker in der
Verantwortung. Denn gefordert ist nun ein dokumentierter Nachweis
über die Kompetenz der betroffenen Mitarbeiter. Ferner werden
Maßnahmen zum Kompetenzerwerb verlangt, etwa geeignete Schulung und
Ausbildung. Damit wird ein hoher Anspruch manifestiert, der deutlich
über die bisherigen Standards hinausgeht.
DGQ setzt die neuen Forderungen um
Die Aufgaben sind nicht grundsätzlich neu. "Jedoch verschieben
sich einzelne Schwerpunkte, kommen neue Aspekte hinzu", erläutert
Votsmeier. So müssen Unternehmen mit einem nach ISO 9001
zertifizierten Managementsystem künftig die Chancen und Risiken
analysieren, bewerten und berücksichtigen. Der Kontext der
Organisation und sein Einfluss auf die Organisationsentwicklung muss
verstanden und berücksichtigt werden. Vor allem soll künftig die
Weiterentwicklung des Managementsystems gefördert werden, und zwar
unter Berücksichtigung von Verbesserung, Innovation, Change, und
Organisationswissen.
Als wesentliche Aufgaben verbleiben weiterhin, rechtliche und
sonstige normative systemrelevante Forderungen zu erkennen und deren
Umsetzung im Unternehmen sicherzustellen. Hinzu kommen Schwerpunkte
wie Prozessmanagement, kundenspezifische Forderungen zu erkennen und
deren Bewertung und Umsetzung innerhalb des Unternehmens zu
koordinieren sowie die Kundeninteressen fortlaufend zu analysieren,
innerhalb des Unternehmens zu vertreten und umzusetzen. All diese
Aufgaben dienen dazu, dass das QM-System die Kundenzufriedenheit
sicherstellt und gewährleistet, dass konforme Produkte und
Dienstleistungen als Beitrag zum nachhaltigen Geschäftserfolg der
Organisation geliefert werden.
DGQ-Zertifikate staatlich und international anerkannte
Kompetenznachweise
Aus den analysierten und für das Managementsystem notwendigen
Aufgaben hat die DGQ aktualisierte Job- und Kompetenzprofile
abgeleitet und über geeignete Zertifizierungsprogramme definierten
Zertifikaten zugeordnet. "Somit kann jede Organisation oder die
handelnden Personen erkennen, welches Profil ihrem speziellen
Aufgabenzuschnitt am nächsten kommt", betont der Leiter der
DGQ-Personenzertifizierung. Bereits zum Jahreswechsel 2014 auf 2015
ist die Akkreditierung der DGQ-Personenzertifizierungsstelle auf der
Basis des EOQ-Zertifizierungsprogramms Competence Specification/
Certification Scheme (COS/ CS 9000) erneuert worden. Somit sind die
entsprechenden DGQ-Zertifikate sowohl staatlich als auch
international über die EOQ anerkannt. Die
EOQ-Quality-Auditor-Zertifikate sind zudem seit 2014 von der weltweit
agierenden International Personnel Certification Association (IPC)
anerkannt und mit IPC-Logo versehen.
Auf der Basis von ISO 9001:2015 muss die verantwortliche Leitung
jeder Organisation künftig sicherstellen, dass sie das QM-System
wirksam umsetzt und die festgelegten Ziele und geplanten Ergebnisse
erreicht. Dazu muss sie die erforderlichen Ressourcen bereitstellen
und kompetente Mitarbeiter auf allen Unternehmensebenen mit den damit
zusammenhängenden Aufgaben betrauen.
Das soll gewährleisten, dass das QM-System die Forderungen von ISO
9001 erfüllt, die Prozesse die beabsichtigten Ergebnisse liefern, das
Berichtswesen über das QM-System funktioniert, die Kundenorientierung
in der Organisation gefördert wird und bei Änderungen die Integrität
des Systems erhalten bleibt.
Den kompletten Artikel mit ausführlicher Beschreibung der neuen
Kompetenzprofile von Qualitätsfachpersonal finden Interessenten
unter: ISO-Revision beeinflusst Ausbildung und Zertifizierung von
Fachpersonal im Qualitätsmanagement
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