(ots) -
Donnerstag, 9. Juli 2015, 22.15 Uhr
maybrit illner
Thema:
Grexit oder Hilfspaket - Zahlt Europa sowieso?
Gäste:
Manfred Weber (CSU), MdEP, Vorsitzender der Fraktion der
konservativen Europäischen Volkspartei (EVP)
Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Vorsitzende der Bundestagsfraktion
Kaki Bali, Europapolitische Beraterin im griechischen
Premierministeramt
Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsordnung (ZEW) und Professor für Volkswirtschaftslehre
Henrik Enderlein, Direktor des Jacques Delors Instituts in Berlin,
Regierungsberater und Professor für politische Ökonomie
"Wir befinden uns an einem Scheideweg für Europa", sagte der
griechische Regierungschef Alexis Tsipras am Mittwoch vor dem
Europaparlament. Und er dürfte damit richtig liegen. Die
Eurozonenchefs verlangen von Tsipras detaillierte Reform-Vorschläge
bis Donnerstag. Doch wie können die nach dem "Ochi!" der Griechen
aussehen?
Um den faktischen Austritt aus dem Euro noch zu vermeiden, braucht
die Regierung in Athen neue Kredite. Zudem steht am 20. Juli eine
Rate über 3,5 Milliarden Euro bei der EZB an. Für neue Hilfen ist
aber formal ein drittes Hilfspakets nötig. Das ist nicht nur an
strenge Reformauflagen geknüpft - es braucht auch die Zustimmung des
Bundestages. Die Parlamente von Finnland, Holland, Estland, der
Slowakei und Österreich müssen ebenfalls gefragt werden. Der ganze
Abstimmungsprozess braucht Zeit, die Griechenland, seine Bürger und
seine Banken nicht haben.
Kein Wunder also: Die europäischen Staats- und Regierungschefs
bereiten sich auf einen "Grexit" vor - das Ausscheiden Griechenlands
aus dem Euro. Sind darauf auch die Griechen vorbereitet? Welchen
Schaden würden das Land, der Euro und am Ende ganz Europa nehmen? Wie
teuer würde alternativ das dritte Hilfspaket werden? Zahlt am Ende
Europa so oder so?
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