(ots) - Mit Hilfe von Sprachassistenten mischen sich
Smartphones täglich mehr in das Leben ihrer Anwender ein. Sie rufen
nicht nur Wissen aus dem Internet ab, sondern beobachten den Nutzer
und seine Umgebung und versuchen, seine täglichen Abläufe zu
erkennen. Das erleichtert vielen tatsächlich den Alltag, funktioniert
aber nicht immer und erfordert tiefe Einschnitte in die Privatsphäre,
schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 16/15.
Sie wissen, wann der Eiffelturm gebaut wurde und wer die Mona Lisa
gemalt hat. Sie sprechen sogar Dialekt und antworten auf ein "Moin"
ordentlich norddeutsch mit einem "Moin Moin!" Sprachassistenten
kennen den Terminplan des Anwenders und erinnern frühzeitig daran,
rechtzeitig loszufahren, wobei sie bereits aktuelle Verkehrsprobleme
berücksichtigen. "Die großen IT-Unternehmen arbeiten mit ihren besten
Leuten mit Hochdruck an der Technik, sie messen den Sprachassistenten
in der Zukunft viel Bedeutung bei", erläutert c't-Redakteur Jo Bager.
Am weitesten ist Google mit seinem Sprachassistenten Google Now.
"Genau wie bei Siri von Apple und Cortana von Microsoft ist die
Spracherkennung sehr gut, das Allgemeinwissen ebenfalls", erläutert
c't-Experte Jo Bager. Dennoch haben alle drei noch erhebliche
Wissenslücken, die Desktop-Funktionen von Google Now sind
eingeschränkt und Siri etwa ist manchmal doch etwas zu redselig.
Alexa von Amazon hat im Test weniger überzeugt.
Um all die Informationen abrufen zu können, greifen die
Sprachassistenten auf umfangreiche Datenbanken zu, die sie aus den
unterschiedlichsten Quellen befüllen. "Entsprechend kritisch muss man
die Ergebnisse betrachten", warnt Jo Bager. "So wie eigentlich immer
im Internet sollte man nicht alles glauben und hinnehmen." Auch der
Anwender selbst wird genau beobachtet von seinem Sprachassistenten.
Google Now etwa schaut in E-Mails, die per Gmail versendet werden. So
scannt es offenbar die eingehende Post und angehängte Dateien.
Enthalten diese Flugbuchungen, so weist Google Now den Benutzer am
betreffenden Tag rechtzeitig darauf hin, sich auf den Weg zu machen.
"Für Datenschützer ist das ein echter Alptraum", gibt Jo Bager zu
bedenken. "Aber insgesamt steht hinter den Sprachassistenten eine
hochkomplexe, spannende Technik, die den Alltag wirklich erleichtern
kann."
Hinweis für Hörfunkredaktionen:
O-Töne zu diesem Thema von c't-Redakteur Jo Bager stehen für
registrierte Hörfunkredakteure als MP3 unter www.radio.ct.de zum
Download bereit.
Pressekontakt:
Anja Reupke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heise Medien
Karl-Wiechert-Allee 10
30625 Hannover
Work Telefon: +49 511 5352-344
anja.reupke(at)heise.de