(ots) -
- Nach Aufhebung der Sanktionen mittelfristig Exportvolumen von
über zehn Milliarden Euro realistisch
- Maschinenbau, Automobilbau und chemischer Industrie bieten sich
neue Chancen
- Wirtschaft fordert klare Regelungen für schrittweisen Abbau der
Sanktionen mit verlässlichem Rechtsrahmen
"Die mit dem Iran erzielte Einigung ist ein wichtiger Beitrag für
Stabilität und Sicherheit in der gesamten Region. Das Land mit seiner
jungen, gut ausgebildeten Mittelschicht sucht den Anschluss an die
Weltgemeinschaft - politisch wie wirtschaftlich." Das sagte
BDI-Präsident Ulrich Grillo am Dienstag in Berlin zum Ergebnis der
Verhandlungen der sogenannten 5+1-Gruppe mit dem Iran. "Mit der
schrittweisen Aufhebung der Wirtschaftssanktionen wird die deutsche
Industrie ihren Beitrag dazu leisten, den Iran wieder in die
internationale Gemeinschaft zu integrieren", unterstrich Grillo.
Während 2014 Güter im Wert von 2,4 Milliarden Euro zwischen
Deutschland und dem Iran gehandelt wurden, hält der BDI mittelfristig
ein Exportvolumen von über zehn Milliarden Euro für realistisch. Mit
seinen etwa 80 Millionen Einwohnern ist der Iran ein Absatzmarkt von
gewichtiger Größe.
Der Nachholbedarf bei der Modernisierung der
Industrie-Infrastruktur des Landes ist groß. "Insbesondere die
Modernisierung der Ölindustrie eröffnet dem deutschen Maschinen- und
Anlagenbau große Marktchancen", schätzt der BDI-Präsident ein. "Auch
der Automobilbau, die chemische Industrie, die Gesundheitswirtschaft
sowie der Ausbau erneuerbarer Energien bieten der deutschen Industrie
viele Möglichkeiten", erklärt Grillo. Die deutsche Wirtschaft
benötige nun Möglichkeiten zur Finanzierung von Investitionen und für
die Abwicklung von Geschäften im Iran. Grillo fordert insbesondere
die schnelle Wiederaufnahme des Swift-Zahlungsverkehrs sowie klare
Regelungen für den schrittweisen Abbau der Sanktionen mit einem
verlässlichen Rechtsrahmen für ein Engagement im Iran.
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