(ots) - Mit einem konsolidierten Jahresüberschuss von
7,8 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2014 übertraf die
Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken mit
ihren 1.047 Primärbanken, den Zentralbanken und Verbundunternehmen
das gute Vorjahresergebnis von 6,9 Milliarden Euro um fast 14
Prozent. Vor Steuern erwirtschaftete die FinanzGruppe einen
Jahresüberschuss von 10,7 Milliarden Euro. "Unser anhaltendes
Volumenwachstum im Kundengeschäft bestätigt uns in unserem Antritt
als starker Kreditgeber und zuverlässiger Partner der
mittelständischen Wirtschaft in Deutschland", erklärte Uwe Fröhlich,
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR), in Frankfurt. Mit aller unternehmerischen
Kraft wolle man weiter an der Wettbewerbsfähigkeit der FinanzGruppe
arbeiten.
Mit Blick auf Griechenland forderte Fröhlich, Lehren für die
Zukunft des Euroraums zu ziehen. "Der bisherige Ansatz, am Ende auf
den guten Willen der nationalen Regierungen zu setzen, hat sich nicht
bewährt", so Fröhlich. Ohne einen stärkeren Verzicht auf nationale
Souveränität im Bereich der Wirtschaftspolitik werde eine
konsistentere und verbindlichere Wirtschaftspolitik der Staaten des
Euroraums nicht erreicht werden können.
Auf entschiedene Ablehnung der genossenschaftlichen FinanzGruppe
stoße die in einem europäischen Grundsatzpapier der fünf Präsidenten
der Kommission, der Europäischen Zentralbank, des europäischen
Parlamentes, des Rates und der Eurogruppe formulierte Forderung nach
einer gemeinschaftlichen Haftung der Einlagensicherungssysteme in der
Eurozone. Fröhlich: "Eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherung
würde das Vertrauen der Bürger vieler Mitgliedsstaaten in die
vorhandenen Einlagensicherungssysteme nachhaltig beschädigen und wäre
keine sinnvolle Weiterentwicklung der Eurozone, sondern ein klarer
Einstieg Deutschlands in eine Transferunion."
Der Zinsüberschuss blieb mit 20,0 Milliarden Euro auf
Vorjahresniveau. Er konnte durch erfreuliche Volumensteigerungen im
Kundengeschäft stabil gehalten werden. Der Risikovorsorgeaufwand im
Kreditgeschäft verringerte sich 2014 um 61,4 Prozent auf nur noch
minus 0,3 Milliarden Euro. Ihren Provisionsüberschuss steigerte die
genossenschaftliche FinanzGruppe im Vergleich zum Vorjahr um 8,0
Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Hintergrund dieses Zuwachses ist vor
allem die lebhafte Nachfrage der Kunden nach Wertpapieren und Fonds.
Das Handelsergebnis der genossenschaftlichen FinanzGruppe
erreichte 0,8 Milliarden Euro gegenüber 0,5 Milliarden Euro im
Vorjahr. Im Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden bildeten
wie in den Vorjahren Anlage- und Risikomanagementprodukte die
wesentliche Grundlage für diese Entwicklung. Das Ergebnis aus
Finanzanlagen weist nach minus 0,5 Milliarden Euro im Vorjahr - hier
waren noch Verluste aus Verkäufen und Wertberichtigungen von
Wertpapieren enthalten - im Jahr 2014 einen positiven Betrag von 0,1
Milliarden Euro aus. Dieser resultiert im Wesentlichen aus dem
Verkauf von in früheren Perioden wertberichtigten Wertpapieren. Das
Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten reduzierte sich
von 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr auf 0,4 Milliarden Euro im
Berichtsjahr. Ein Rückgang der positiven Bewertungseffekte bei
Anleihen aus den Peripheriestaaten des Euroraumes führte zu dieser
Abnahme. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft verbesserte sich
im Geschäftsjahr auf 1,3 Milliarden Euro. Diese Veränderung ist vor
allem auf die gestiegenen Beitragseinnahmen und das deutlich höhere
Ergebnis aus Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen, denen
erhöhte Versicherungsleistungen gegenüberstanden, zurückzuführen.
Auch angesichts gestiegener regulatorischer Anforderungen nahmen
die Verwaltungsaufwendungen im Geschäftsjahr leicht um 2,5 Prozent
auf 16,9 Milliarden Euro zu. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der genossenschaftlichen FinanzGruppe bleibt mit 190.544
geringfügig unter dem Vorjahreswert von 191.243. Mit 8,0 Prozent
liegt die Ausbildungsquote auch im Jahr 2014 auf einem im
Branchenvergleich hohen Niveau.
Von den Ertragsteuern des Geschäftsjahres 2014 in Höhe von 2,8
Milliarden Euro entfallen 2,5 Milliarden Euro auf laufende
Ertragsteuern. Die Aufwand-Ertrags-Relation der genossenschaftlichen
FinanzGruppe verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014 auf 60,7 Prozent
nach 61,5 Prozent im Vorjahr.
Die konsolidierte Bilanzsumme der genossenschaftlichen
FinanzGruppe stieg im Geschäftsjahr um 5,1 Prozent auf 1.136
Milliarden Euro. Zum Wachstum trugen alle Mitglieder der FinanzGruppe
- Primärbanken, DZ BANK Gruppe, WGZ BANK Gruppe und Münchener
Hypothekenbank - nahezu gleichverteilt bei.
Auf der Aktivseite nahmen die Kundenkredite um 3,4 Prozent auf 671
Milliarden Euro zu. Im Kreditgeschäft mit Firmenkunden (Kredite an
nichtfinanzielle Unternehmen und Selbstständige) legten die
Volksbanken und Raiffeisenbanken um 3,7 Prozent zu, obwohl der
Gesamtmarkt um minus 0,8 Prozent rückläufig war. Die Kredite an
Privatkunden stiegen um 3,9 Prozent, insbesondere durch private
Wohnungsbaufinanzierungen. Auf der Passivseite wuchsen trotz des
intensiven Wettbewerbs auch die Kundeneinlagen nochmals von 693
Milliarden Euro im Vorjahr auf 713 Milliarden Euro im Geschäftsjahr
2014.
Die Eigenkapitalbasis der genossenschaftlichen FinanzGruppe bleibt
robust. Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich im Geschäftsjahr um
9,0 Prozent auf 86,5 Milliarden Euro, im Wesentlichen aufgrund der
Stärkung der Rücklagen durch Gewinnthesaurierung.
Weiteres Material unter: www.bvr.de/KJA
Hintergrundinformation zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe
Volksbanken Raiffeisenbanken:
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Sparda-Banken, die PSD
Banken, die genossenschaftlichen Kirchenbanken sowie die
Spezialinstitute vereinen das Kapital der genossenschaftlichen
FinanzGruppe - einschließlich der beiden Zentralbanken DZ BANK AG und
WGZ BANK AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30
Millionen Kunden, von denen 18 Millionen als Mitglieder
Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften halten. Die
Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen Bankengruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand.
Die Zentralbanken und Verbundunternehmen, zu denen neben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, der DG HYP - Deutsche
Genossenschafts-Hypothekenbank AG, der Union Asset Management Holding
AG und der R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener
Hypothekenbank eG, die WL BANK AG Westfälische Landschaft
Bodenkreditbank, die VR-LEASING AG, die TeamBank AG Nürnberg und die
DZ PRIVATBANK S.A. gehören, stellen den Volksbanken und
Raiffeisenbanken Allfinanzprodukte und -leistungen zur Verfügung, die
von den Ortsbanken im Rahmen ihrer jeweiligen Positionierung im Markt
bedarfsgerecht angeboten werden können. Der BVR ist das strategische
Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen Bankengruppe und vertritt
als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und international
die Interessen der genossenschaftlichen Bankengruppe. Der BVR
betreibt ferner zwei institutsbezogene Sicherungssysteme. Die
100-prozentige Tochtergesellschaft BVR Institutssicherung GmbH ist
amtlich als Einlagensicherungssystem anerkannt und stellt - neben der
Institutssicherung - den gesetzlichen Auftrag sicher, im Fall einer
Bankinsolvenz die Entschädigung der Einleger nach Maßgabe des
Einlagensicherungsgesetzes vorzunehmen. Die Sicherungseinrichtung des
BVR gewährleistet als zusätzliches, freiwilliges System ebenfalls die
Einlagensicherung über den Weg der Institutssicherung.
Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse(at)bvr.de