(ots) - Die Europäische Kommission hat heute das
sogenannte Sommerpaket zum europäischen Energiemarkt veröffentlicht.
Die EU-Kommission präsentierte darin ihre Vorstellungen zum
zukünftigen Energieendkundenmarkt, zum Strommarktdesign, zum
Energieeigenverbrauch, zur Energieverbrauchskennzeichnung von
Produkten und zum Emissionshandel. Dazu Hans-Joachim Reck,
Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): "Der
Europäische Energiemarkt als komplexes Gebilde muss ganzheitlich
gedacht werden. Es ist daher nur folgerichtig, dass die Kommission
ein gebündeltes Paket vorgelegt hat."
Der VKU begrüßt insbesondere, dass die EU Kommission sich dem
Thema Endkundenmarkt widmet. "Wir brauchen dringend die Zustimmung
der Bevölkerung, wenn es um den Umbau des Energiesystems geht", fasst
Reck die Situation zusammen. Doch allein über bessere Informationen
zur Energierechnung und den Einbau von Smart Metern werde das nicht
funktionieren: "Die Menschen müssen sich tatsächlich mitgenommen und
eingebunden fühlen. Kommunale und regionale Energieversorger sind
dafür die richtigen Akteure." Eine Umfrage von März 2015 unter den
VKU-Mitgliedern zeigt, dass mehr als 80 Prozent der Stadtwerke, die
Bürger bei Energieinfrastrukturvorhaben beteiligen, und zwar
außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren zur
Öffentlichkeitsbeteiligung.
Dennoch kritisiert Reck: "Der Schwachpunkt der Mitteilung zum
Endkundenmarkt liegt darin, dass die Diskussion auf die
Energieverbraucher verengt wird. Ein Smart Meter bedeutet jedoch noch
lange kein Smart Grid", so Reck zur Komplexität der Situation. "Für
die intelligente Steuerung des Energiesystems der Zukunft braucht es
einen massiven Um- und Ausbau der Infrastruktur, was hohe
Investitionen erfordert. Zudem muss klar geregelt werden, wer am Ende
die Verantwortung für Versorgungssicherheit und Stabilität übernimmt.
Externe Dritte sind dazu weder gewillt noch in der Lage."
Vielversprechend sei daher Ansatz, die Verteilnetzbetreiber zu
sogenannten "neutral market facilitators" weiterzuentwickeln. "Dass
den Regulatoren allerdings eine noch größere Rolle zugedacht wird,
sehen wir kritisch", so Reck.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über
245.000 Beschäftigten wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110
Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro
investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment
einen Marktanteil von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der
Erdgas-, 80 Prozent in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der
Wärmeversorgung und 26 Prozent in der Abwasserentsorgung. Sie
entsorgen zudem jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen
entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 65 Prozent die höchste
Recyclingquote unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union
erreicht. Aktuell engagieren sich rund 140 kommunale Unternehmen im
Breitbandausbau. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7
Milliarden Euro - damit können dann rund 6,3 Millionen Kunden die
Breitbandinfrastruktur kommunaler Unternehmen nutzen.
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