(ots) - Der Schriftsteller und Journalist Günter Wallraff
hält das Werk des vor 30 Jahren gestorbenen
Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll für aktueller denn je. Es
sei an der Zeit, "Bölls Werk und seine oft hellsichtigen
Stellungnahmen zu Politik und Gesellschaft neu zu entdecken und auf
unsere Zeit hin zu interpretieren", schreibt Wallraff in einem
Beitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Seine
Hilfe sei nie demonstrativ, sondern immer persönlich gewesen.
"Menschlichkeit und Hilfe waren für ihn unteilbar, er war im
Gegensatz zu seinen Kritikern auf keinem Auge blind." Heutzutage
würde sich Böll für "syrische und afrikanische Flüchtlinge,
ausgebeutete rumänische oder bulgarische Hungerlöhner" einsetzen,
meinte Wallraff. "Heinrich Böll wirkte auf mich immer - selbst als er
schon so krank war - wie einer der jüngsten Autoren, während manche
jungen, all zu früh vollendeten ehemaligen Heißsporne mir oft wie
Greise erscheinen."
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