(ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßt, dass die
syrische Regierung die beiden Medienaktivisten Hussein Ghareer und
Hani Al-Zitani vom syrischen Zentrum für Medien- und Meinungsfreiheit
(SCM) freigelassen hat. Gleichzeitig fordert die Organisation, dass
auch der nach wie vor inhaftierte Leiter des Zentrums, Mazen Darwish
sowie alle weiteren inhaftierten Journalisten auf freien Fuß gesetzt
werden. (http://bit.ly/1IerVVZ)
"Wir freuen uns, dass Hussein Ghareer und Hani Al-Zitan nach über
drei Jahren Haft endlich freigekommen sind. Gleichzeitig fordern wir
die umgehende Freilassung aller anderen inhaftierten Journalisten",
sagt ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin. "Gerade wegen der
Unübersichtlichkeit des syrischen Konflikts ist es so wichtig, dass
Journalisten unabhängig über die militärische und politische
Auseinandersetzung berichten können."
Ghareer und al-Zitan kamen am Wochenende während des Fest des
Fastenbrechens am Ende des Ramadan mit Hunderten weiteren Personen
frei, die alle wegen Terrorismus-Anschuldigungen inhaftiert waren.
(http://bit.ly/1CL7MVo) Die Behörden nannten keine Gründe für diese
plötzliche Entscheidung und ROG konnte keine Informationen über den
aktuellen Fall von Mazen Darwish bekommen. (http://bit.ly/1IerVVZ)
SCM DOKUMENTIERT MENSCHENRECHTSVERSTÖSSE
Das SCM beobachtet die Entwicklungen innerhalb der syrischen
Opposition und veröffentlicht Berichte über
Menschenrechtsverletzungen und die Lage der Medien in Syrien. Zudem
dokumentiert es die Namen aller während des Syrien-Konflikts
Verhafteten, Verschwundenen und Getöteten. (http://bit.ly/1EEbHxA)
Bei der Erstürmung des Zentrums durch Geheimdienstoffiziere der
syrischen Luftwaffe am 16. Februar 2012 wurden Darwish und die beiden
jetzt Freigelassenen verhaftet. (http://bit.ly/1HyNX3Z)
Seither wurden sie unter unmenschlichen Haftbedingungen
festgehalten und mehrmals gefoltert. Wiederholt war völlig unklar, wo
man die Inhaftierten gefangen hielt und wie es ihnen ging. Zwei
weitere Kollegen, Mansour Omari und Abd al-Rahman Hamada, kamen am 6.
Februar 2013 auf Kaution frei.
Das offizielle Verfahren gegen die drei Männer begann im Februar
2013, wurde anschließend jedoch mehrmals unterbrochen und verschoben.
Schon vor einem Jahr kritisierte ROG gemeinsam mit 60 weiteren
Menschenrechtsorganisationen den Leiter des Anti-Terrorismus-Gerichts
in Damaskus wegen der zahlreichen Verschiebungen. Kurz zuvor hatte
der UN-Sicherheitsrat mit der Resolution 2139 die Freilassung aller
willkürlich festgehaltenen Personen in Syrien gefordert.
(http://bit.ly/1CROcGA)
DIE MEDIEN - GEIMEINSAMER FEIND ALLER KRIEGSPARTEIEN
Internationale und einheimische Journalisten sind in Syrien
regelmäßig Opfer von gezielter Gewalt durch alle Kriegsparteien: von
Regierungskräften, bewaffneten Oppositionsgruppen sowie der Al-Nusra
Front, vom Islamischen Staat (IS) und anderen extremistischen
Milizen.
Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 wurden mindestens 43
professionelle Journalisten und 127 Bürgerjournalisten getötet. Rund
30 Journalisten und Bürgerjournalisten sind derzeit in Syrien
inhaftiert. Mindestens 25 weitere werden vermisst oder von
extremistischen Gruppen wie dem "Islamischen Staat" als Geiseln
gehalten - unter ihnen befinden sich 6 Ausländer.
DUTZENDE NOTHILFEANFRAGEN AN ROG
Dutzende Journalisten sind während der vergangenen Jahre vor der
Gewalt in ihrem Land geflohen. (http://bit.ly/1HEmR9Q) ROG hat seit
2011 im Rahmen seiner Nothilfearbeit über 40 Journalisten bei ihrer
Flucht nach Deutschland unterstützt.
ROG zählt Syrien zu den gefährlichsten Länder für Journalisten
weltweit. Auf der Rangliste der Pressefreiheit belegt das Land Platz
177 von 180 Ländern.
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Reporter ohne Grenzen
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
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