(ots) - Niedersachsen: Personalräte der Polizei senden
Notruf an Innenminister Pistorius
Ordnungshüter beklagen "unerträgliche Belastungen" - 1500 Beamte
jeden Tag krank
Osnabrück. Die Personalräte der Polizei in Niedersachsen haben
einen Notruf an Innenminister Boris Pistorius (SPD) abgesetzt. Wie
die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) berichtet, beklagen die
Unterzeichner einer Resolution "unerträgliche Belastungen" aufgrund
fehlender Mitarbeiter. Die Personalräte verweisen unter anderem auf
eine durchschnittliche Krankenstandsquote von etwa sieben Prozent,
was dem täglichen Ausfall von etwa 1500 Polizisten in Niedersachsen
entspreche. Es sei an der Tagesordnung, zitiert die NOZ aus der an
Pistorius überreichten Resolution, dass landesweit die Mindeststärken
im Einsatz- und Streifendienst unterschritten würden. Als
Gegenmaßnahme fordern die Personalräte vom Innenministerium sechs
konkrete Punkte, darunter die "kritische Hinterfragung von
länderübergreifenden Unterstützungen und Einsätzen". Unterstützung
erhalten die Unterzeichner von der Gewerkschaft der Polizei.
Landesvorsitzender Dietmar Schilff sagte der NOZ: "Wenn hier nicht
sofort entgegengesteuert wird, laufen wir in eine
sicherheitspolitische Sackgasse." Zu den stetig wachsenden Aufgaben
für die Ordnungshüter komme eine Ruhestandswelle hinzu: Bis 2030
gingen 9500 Polizisten in Pension, sagte Schilff. Er forderte von der
niedersächsischen Landesregierung: "Wir benötigen eine
Vorabeinstellung ab nächstem Jahr." Schilff hatte zuvor
Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) eine entsprechende
Resolution der Gewerkschaft übergeben.
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