(ots) -
Der Bierabsatz in Deutschland sinkt seit 30 Jahren - das ist nicht
neu. Umso erstaunlicher, dass die so genannten modernen Sorten wie
Pale Ale, Porter oder Stout, die als Geheimtipps unter Experten
gehandelt werden und auf steigende Beliebtheit stoßen, nun den
deutschen Biermarkt aufmischen. Zunächst sorgten noch die neuen
Produkte der Premiumsparten bekannter Brauereien für Aufsehen.
Inzwischen ist aber ein deutlicher Trend zu exotischeren Sorten
erkennbar: Traditionelle Biere wie Pils und Weizen scheinen den
modernen Typen zu weichen. In den Großstädten Hamburg, Berlin und
München eröffnen Gaststätten, die darauf spezialisiert sind, ihren
Gästen außergewöhnliche Brauereierzeugnisse aus der ganzen Welt zu
kredenzen. Kann dieser Trend deutschen Traditionsbrauereien
gefährlich werden?
Einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) zufolge stand
Pils 2014 mit über 50 Prozent Marktanteil unter allen in Deutschland
verkauften Biersorten weiterhin auf Platz eins, gefolgt von Export
und Weizenbier. Der DBB rechnet damit, dass sich auf dem deutschen
Biermarkt 2015 unter anderem der Trend zu mehr Vielfalt und neuen
Angeboten gerade auch im Premium-Bereich fortsetzen wird. "Das
Interesse der Verbraucher an der Vielfalt deutscher Biere, an der
Tradition und Kunst des Brauens wächst", so DBB-Präsident Dr.
Hans-Georg Eils und Hauptgeschäftsführer Holger Eichele.
Doch reichen angesichts der steigenden Nachfrage nach Ale & Co.
die Möglichkeiten der traditionellen Sorten noch aus, um auf dem sich
verändernden Biermarkt mitzuhalten? Fest steht, dass trotz des
sinkenden Bierabsatzes die modernen Sorten immer beliebter werden.
Woher kommt das plötzliche Interesse an den neuen Bieren? Derzeit
beliefern rund 1.300 deutsche Brauereien den Markt mit 5.000
Produkten. Ein Mangel an Vielfalt besteht also wahrlich nicht. Heinz
Grüne vom Rheingold Institut, eine der renommiertesten Adressen der
qualitativ-psychologischen Wirkungsforschung, sieht das Problem in
der Brauereibindung der Gastronomien - eine deutsche Besonderheit,
denn in Ländern wie England, Italien, Belgien oder den USA sind die
Gastronomen diesbezüglich unabhängig und können ihren Gästen eine
sehr viel größere Bierauswahl bieten. Hierzulande befindet sich der
aufgeschlossene Verbraucher in einem Teufelskreis, da Supermärkte
ihre Regale gemäß der Nachfrage bestücken. Dem Konsumenten bleibt
daher der Zugang zu den anderen Marken und modernen Sorten weitgehend
versperrt. Als Folge hat sich eine Subkultur formiert, die sich in
Städten wie Berlin, zum Beispiel im Vagabund, in Hamburg im Alten
Mädchen und im Münchner Tap House versammelt.
Dass dennoch innerhalb des traditionellen Sortiments Innovationen
und eine reiche Geschmacksvielfalt möglich sind, zeigt beispielsweise
Duckstein. Die Edelbiermarke blickt auf eine 400 Jahre alte
Brauexpertise zurück und war von Beginn an in der Premium-Klasse
angesiedelt: So galt es beispielsweise als Lieblings-bier von
Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Einen Trend markierte die Brauerei,
als sie in den 80er Jahren diese Original-Rezeptur wieder entdeckte.
Auch war es Duckstein, das den Brauer als Meister der Braukunst in
den Vordergrund rückte und seit 15 Jahren auf dem Etikett
unterschreiben lässt. Diese Erzeugnisse der Braumeister begründeten
die Duckstein Braumeister-Editionen, die seit 2010 alljährlichen als
Saisonbiere auf den Markt kommen. 2011 wagte Duckstein ein Experiment
und brachte - noch vor dem ungebremsten Einzug der modernen Sorten -
als eine der ersten Brauereien im Craft-Beer-Segment eine
Sonderedition heraus, die Braukunst Special Edition. Die limitierte
Auflage von 1.500 Flaschen zu einem Stückpreis von 22,90 Euro war
bereits nach einer Woche ausverkauft. Fünf verschiedene Malz- und
Hopfensorten sowie die sechsmonatige Lagerung in Sherry-Fässern
machten dieses erste Ale aus dem Hause Duckstein zu einem Luxus-Bier.
In diesem Jahr setzt die Brauerei bewusst wieder auf traditionelle
Sorten, jedoch mit einer klugen Strategie: Die diesjährige
Braumeister-Edition besteht aus gleich drei Sorten. Bernstein Märzen,
Opal Pilsener und Rubin Bock gelten als Grand Crus, denn sie betonen
die hohe Qualität der Rohstoffe. Zudem gehen die drei neuen Sorten,
die im Jahreszeitenrhythmus erscheinen, gezielt auf die Bedürfnisse
des Verbrauchers ein: Ein erfrischendes Pils im Sommer und ein
kräftiger Bock im Herbst und Winter - geschmacklich beide weit weg
vom Mainstream.
Grüne lobt diese Strategie, die Tradition mit Innovation vereint.
Experimentierfreude ist für den Experten ein wichtiger Faktor, denn
er ist sich sicher: "Der Trend zu den modernen Sorten wird sich
fortsetzen." Bezüglich der Verbraucherstruktur unterscheidet Grüne
den klassischen Bierkonsumenten, der sich auf die ihm vertrauten
(regionalen) Sorten beschränkt, vom Bierintellektuellen, der stets
auf der Suche nach Neuem ist und sich von Qualität und Innovationen
leiten lässt. Zwischen Bierkonsum und Bierkultur sieht Grüne eine
Blockade - eine Mauer, die dafür verantwortlich ist, dass Edelbiere
nie ein Massenprodukt sein werden. Doch die Mauer bietet den
Brauereien auch Chancen, um den Bierabsatz anzukurbeln. "Viele
Biertrinker suchen nach außergewöhnlichen und raren Sorten und sind
bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben", erklärt Grüne.
"Verbraucher, die sich auf die ihnen bekannten Marken beschränken,
testen zumindest davon die neuen Sorten im Portfolio." Für die
Brauereien heißt das: Nur, wer sein Sortiment erweitert und hin und
wieder bereit ist, Innovationen zu tätigen, kann auf dem sich
ändernden Biermarkt mithalten. "Eine Brauerei muss auch mal etwas
wagen", so das Fazit von Grüne. Mit seinen Sondereditionen hat
Duckstein bereits bewiesen, dass Experimente sich auszahlen können.
Wie Grüne sieht auch Anke Conrads, Senior Brand Manager von
Duckstein, in der Veränderung des Biermarktes große Chancen für die
Brauerei: "Duckstein verfügt über eine gute Bekanntheit und
Verbreitung. Dadurch fungiert die Marke als Brücke: Sie ermöglicht
vielen Biertrinkern den Zugang zu Spezialitäten und dem Craft
Beer-Segment."
Weg vom deutschen Reinheitsgebot?
Durch die neuen, außergewöhnlichen Kreationen scheint jedoch auch
das Reinheitsgebot an Bedeutung zu verlieren - ausgerechnet jener
Aspekt, mit dem die deutschen Brauer sich noch gegenüber den modernen
Sorten behaupten konnten. "Das Reinheitsgebot ist Folkore",
konstatiert Grüne provokant. Der Marktforscher spricht hingegen von
einem psychologischen Reinheitsgebot: Unbelastete Inhaltsprodukte,
die Betonung von Bier als Naturprodukt an sich und möglichst viel
Handarbeit lässt der Konsument - Grüne zufolge - als Reinheitsgebot
der modernen Sorten gelten. Der enge und direkte Kontakt zwischen
Erzeuger und der Fan-Basis, also Gastronomen, Journalisten und
Verbrauchern, schafft Transparenz und ist deshalb ein weiterer
bedeutender Aspekt des psychologischen Reinheitsgebots.
Dass sich eine Brauerei auch innerhalb des echten Reinheitsgebots
bewegen und dabei dennoch ein innovatives und vielfältiges
Sortenangebot schaffen kann, zeigen Marken wie Duckstein. Alle Sorten
entsprechen dem Reinheitsgebot. Spezielle Brauverfahren wie die
Kalthopfung, die Verwendung ausgewählter Zutaten oder auch die
Lagerung in Whiskey-, Sherry- oder Portweinfässern sorgen für
Vielfalt innerhalb des Reinheitsgebots. "Unsere drei neuen Sorten
sind ein Beispiel dafür, dass auch traditionelle Biere immer wieder
mit einer individuellen Note und einem eigenen Charakter gebraut
werden können - auch innerhalb des Reinheitsgebots", so Conrads.
Die Marke Duckstein:
Duckstein besetzt seit vielen Jahren das Segment der
Superpremium-Biere. Durch spezielle Brauverfahren und besondere
Reifeprozesse bietet die rotblonde Spezialität besonderen Biergenuss,
der Seinesgleichen sucht. 2015 bringt Duckstein sein neues Kochbuch
"Braukunst trifft Kochkunst" heraus und betont damit die enge
Verbindung der Duckstein-Sorten mit hochwertigen kulinarischen
Erzeugnissen. Mehr über die einzigartige Duckstein-Welt erfahren Sie
unter www.duckstein.de.
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