(ots) - "Die gestern von Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt unterzeichnete Eilverordnung zum Inverkehrbringen
und der Aussaat von Wintergetreide, das mit Neonicotinoiden gebeizt
worden ist, begrüße ich sehr. Die Verordnung schließt eine Lücke,
über die trotz Anwendungsverbotes von Insektiziden aus der
Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide diese auf den Acker gelangen
hätten können" sagt der Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V.,
Peter Maske, nach der Verlautbarung des Ministeriums.
Dieser Schritt zeige, so Maske, dass die Blüten bestäubenden
Insekten, darunter auch die Honigbiene, mittlerweile einen
erfreulichen Stellenwert und Anerkennung in der politischen Arbeit
erreicht hätten. Auch bei den für die Risikobewertung zuständigen
Behörden wie dem Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit und dem Julius-Kühn-Institut sei ein hoher
Sensibilisierungsgrad für die Gefährdungspotentiale für
Blütenbestäuber vorhanden. Besonders anzuerkennen sei, dass nach dem
Vorsorgeprinzip gehandelt werde und nicht erst nach Schadenseintritt.
Das zeige, dass man aus den 2008 in Südbaden aufgetretenen
massenhaften Bienenverlusten nach Anwendung von qualitativ schlecht
gebeizten Maissaatgut gelernt habe und die intensiven Gespräche
zwischen Imkerverbänden und dem Ministerien sowie den zuständigen
Behörden, die man seither gemeinsam geführt habe, zum Verständnis
beigetragen haben.
Der Deutsche Imkerbund e. V. mit rund 98.000 Mitgliedern ist die
größte europäische Interessenvertretung der Imkerinnen und Imker und
hat bereits 2010 in einem Positionspapier das Verbot des Einsatzes
aller Neonicotinoide gefordert. Derzeit besteht für Insektizide, die
die sehr giftigen Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und
Thiamethoxam enthalten, noch bis Ende des Jahres ein EU-weites
Anwendungsverbot bei bestimmten Kulturen. Und gerade mit diesen
Wirkstoffen wäre Saatgut gebeizt, das ohne die Eilverordnung nach
Deutschland gelangen könnte.
Mehr zur Verordnung unter http://ots.de/efcaM und
http://ots.de/33irH
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Petra Friedrich, E-Mail dib.presse(at)t-online.de,
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