(ots) - Grüne mahnen zu Besonnenheit angesichts
überfüllter Flüchtlingslager
Göring-Eckardt: Hoher psychischer Druck - Bund zu Einsatz von mehr
Sozialarbeitern aufgefordert
Osnabrück. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat
‎angesichts überfüllter Erstaufnahmelager und Konflikten unter
Flüchtlingen zur Besonnenheit gemahnt‎.‎ "Wenn viele
Menschen auf engem Raum miteinander leben, ohne dass sie arbeiten
gehen können oder Deutschkurse bekommen, kann es schon mal zu
Auseinandersetzungen kommen", sagte Göring-Eckardt der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) mit Blick auf aktuelle Vorfälle in der
Erstaufnahmeeinrichtung in Bramsche (Landkreis Osnabrück). Dort waren
Bewohner in der Nacht zum Mittwoch mit Eisenstangen aufeinander
losgegangen. "Diese Menschen stehen zusätzlich unter hohem
psychischen Druck", betonte die Politikerin. Sie kenne diesen Fall im
Detail nicht, aber sie halte es grundsätzlich für sinnvoll, mehr
Sozialarbeiter in den Erstaufnahmelagern einzusetzen und diese durch
den Bund zu finanzieren. "Wir müssen dringend dafür sorgen, dass
Asylbewerber schneller arbeiten können", fordert
‎Göring-Eckardt.‎
Als "wenig hilfreich" wies Göring-Eckardt den Vorstoß des
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zurück, Flüchtlingen
aus dem Westbalkan das Taschengeld zu streichen. Der Chef dieser
Behörde, Manfred Schmidt, diskriminiere diese Asylbewerber mit dem
Pauschalvorwurf, sie kämen nur wegen des Taschengelds. Stattdessen
hätte Schmidt rechtzeitig dafür sorgen müssen, dass es in seinem Amt
genügend Personal gebe. Das BAMF habe mit der Fehleinschätzung der
Flüchtlingszahlen die organisatorischen Probleme selbst verursacht
und schiebe nun über 200 000 unerledigte Verfahren vor sich her,
kritisierte die Politikerin. Der Großen Koalition warf sie Versagen
vor, weil sie "viel zu spät" die derzeit 2200 Stellen im BAMF um bis
zu 2000 aufstocken wolle.
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