(ots) - Der durchschnittliche Beitragssatz zu den
Berufsgenossenschaften ist 2014 auf ein Allzeit-Tief gesunken. Er lag
bei 1,22 Prozent und damit um über 2 Prozent niedriger als im Vorjahr
(1,25 Prozent). Das geht aus den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen
der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Verband,
die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), heute in Berlin
vorgelegt hat. Noch nie mussten die Unternehmen der gewerblichen
Wirtschaft einen so geringen Anteil der Lohnsumme für die
Versicherung ihrer Beschäftigten gegen Arbeitsunfälle und
Berufskrankheiten zahlen. Grund hierfür war neben der nach wie vor
hohen Beschäftigung auch die anhaltend rückläufige Entwicklung der
Unfallzahlen. Kaum verändert hat sich dagegen die Zahl der
Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit.
"Stabile Beiträge sind die Dividende für die Erfolge im
Arbeitsschutz und in der Rehabilitation", erklärt
DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. So sank das
Unfallrisiko am Arbeitsplatz im vergangenen Jahr noch einmal um ein
Prozent auf rund 22,3 meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1.000
Vollarbeiter. Insgesamt betrug die Zahl der meldepflichtigen Arbeits-
und Wegeunfälle 1.044.057, rund 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Nahezu unverändert blieb die Zahl der Anzeigen auf Verdacht auf
eine Berufskrankheit. Sie lag im vergangenen Jahr bei 71.685
(Vorjahr: 71.579). In 36.754 Fällen bestätigte sich der Verdacht, das
sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Mehrzahl handelte es
sich hierbei um berufsbedingte Erkrankungen der Haut. 2.457 Menschen
starben an den Folgen einer Berufskrankheit. Hauptursache waren - wie
auch in den Vorjahren - asbestbedingte Erkrankungen.
Insgesamt beliefen sich die Ausgaben von Berufsgenossenschaften
und Unfallkassen auf rund 14 Mrd. Euro, wovon rund 12 Mrd. Euro auf
die Arbeitgeber umgelegt wurden. Die öffentliche Hand musste
insgesamt 1,4 Mrd. Euro für die Versicherung der Beschäftigten im
öffentlichen Dienst sowie die Schüler-Unfallversicherung aufbringen.
Die Arbeitgeber in der freien Wirtschaft zahlten Beiträge in einer
Gesamthöhe von 10,7 Mrd. Euro für die Versicherung ihrer
Beschäftigten bei den Berufsgenossenschaften. Im Durchschnitt lag der
Beitrag zu den Berufsgenossenschaften bei 1,22 Prozent und damit um
über 2 Prozent niedriger als im Vorjahr.
"Dass sich die Beitragssätze im Schnitt günstig für die Betriebe
entwickeln, ist zum Teil auch der guten Konjunktur geschuldet", so
Breuer. Die Ausgaben von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
seien leicht angestiegen, jedoch seien die Löhne und Gehälter, die
der Beitragsberechnung zugrunde liegen, noch schneller gewachsen.
"Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Rentenverpflichtungen
2014 kaum noch zugenommen haben. Gestiegen sind dagegen die
Aufwendungen für Prävention, Heilbehandlung und Rehabilitation, also
Investitionen, die sich günstig auf die langfristige Entwicklung der
Aufwendungen für Renten auswirken."
Dies sei ein Beitrag zur Generationengerechtigkeit in der
Sozialversicherung, da Rentenverpflichtungen in einem
umlagefinanzierten System zu einem Großteil von zukünftigen
Beitragszahlern zu schultern seien.
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