(ots) - Innovationen sind ein zentraler Erfolgsfaktor
für Unternehmen und ihre Bedeutung wird weiter steigen. Für rund 90
Prozent der Unternehmen sind sie eine unabdingbare Voraussetzung für
die Wettbewerbsfähigkeit. In Zusammenarbeit mit der
Unternehmensberatung Prof. Dr. Doßmann hat die DLG in einer
umfassenden Studie untersucht, welche Bedeutung Innovationen für das
Wachstum der deutschsprachigen Lebensmittel- und Zulieferindustrie
haben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die befragten
Unternehmen in den Bereichen Strategie und Prozesse gut aufgestellt
sind. Es gibt allerdings Verbesserungspotenziale in Bezug auf die
Kundenintegration, den Methodeneinsatz und das Technologie-Scouting.
Außerdem stellen organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen
häufig Hemmnisse im Innovationsprozess dar.
"Ihre Größe und ökonomische Bedeutung sowie die internationale
Verzahnung sind wichtige Gründe, warum sich die Lebensmittel- und
Zulieferindustrie mit dem Thema Innovation dauerhaft
auseinandersetzen muss", unterstreicht der Leiter der Studie, Prof.
Dr. Michael Doßmann (Unternehmensberatung Prof. Dr. Doßmann), die
Bedeutung eines strategischen Innovationsmanagements. Denn die
Branche ist einem technologischen Wandel unterworfen. Erkennbare
Impulse kommen aus den Bereichen Biotechnologie, Gentechnik,
Verpackungstechnologie, Robotik und der Automatisierungstechnik
(Industrie 4.0). Auch auf der Kunden- und Marktseite sind Trends
erkennbar, die die Branche tiefgreifend verändern können: Das
Internet öffnet neue Marktplätze, gesunkene Logistikkosten und
schnelle Transportwege lassen Märkte zusammenwachsen und verschärfen
den Wettbewerb. Neben der Erschließung neuer Märkte und der
Wahrnehmung neuer Kundenbedürfnisse verändern sich auch die
Gewohnheiten in angestammten Märkten.
Wachstumstreiber Innovationen
Für über 90 Prozent der Befragten sind Innovationen als
Wachstumstreiber von Bedeutung. Dabei verfolgen die Unternehmen
verschiedene Innovationsstrategien. Die häufigste Strategie ist die
des Fast Followers (rund 42 Prozent), gefolgt von den
Innovationssuchern (40 Prozent). Die wichtigsten Innovationsziele
sind die Steigerung des Kundennutzens und die Qualitätsverbesserung.
Rechtliche und organisatorische Hürden behindern Innovationen
Als wichtige Hemmnisse und Barrieren, die sich negativ auf die
Innovationsleistungen auswirken, werden Marktrisiken, technische
Risiken, Probleme in der Finanzierung sowie organisatorische Probleme
genannt. Innovationssucher sehen die Herausforderungen und Risiken
kritischer als der Durchschnitt der Befragten. Rechtliche
Rahmenbedingungen gelten ebenfalls als Barriere. Innovatoren bewegen
sich häufig in Rechtsgebieten, die für die gängige Praxis geschaffen
wurden und stoßen deshalb an Grenzen. Auch organisatorische Aspekte
können Probleme für ein gezieltes Innovationsmanagement darstellen.
Vor allem mittelständische Unternehmen verfügen häufig nicht über
entsprechende Strukturen oder Kapazitäten. Eine gezielte
Personalentwicklung im Innovationsbereich könnte hier Abhilfe
schaffen.
Technologische Rahmenbedingungen
Technologien entwickeln sich in der Lebensmittel- und
Zulieferindustrie exponentiell. Wichtige Technologien sind die Bio-,
Nano- und die Verpackungstechnologie sowie die Robotik und die
Automatisierungstechnologie (Industrie 4.0). Eine dynamische
Technologieentwicklung führt häufig zu neuen Anwendungen bzw.
verändert den Wettbewerb durch neue Funktionalitäten, Services und
optimierte Produktionskosten. Allerdings waren in der Studie nur 20
Prozent der befragten Unternehmen davon überzeugt, dass neue
Technologien zu neuen Geschäftsmöglichkeiten führen. Da allerdings
nur wenige Unternehmen ein branchenübergreifendes
Technologie-Scouting betreiben, ist dies nicht überraschend. Trotzdem
gehen rund 25 Prozent der befragten Unternehmen von einer dynamischen
Technologieentwicklung in der Lebensmittel- und Zulieferindustrie
aus. Der B2B-Bereich sieht sich dabei deutlich technologiegetriebener
als der B2C-Bereich.
Kundenintegration, Methoden, Technologie: Optimierungspotenziale
vorhanden
In den Bereichen Strategie, Prozesse und Methoden sind viele
Unternehmen auf dem neusten Stand des Wissens. Trotzdem gibt es in
den frühen Phasen des Innovationsprozesses Verbesserungspotentiale in
Bezug auf die Kundenintegration, den Methodeneinsatz und das
Technologie-Scouting. Inside-Out-Aktivitäten, wie die Gründung von
Spin-offs, die Auslizensierung von Patenten, die Beteiligung an
Venture Capital Programmen sowie die Suche nach zukünftigen
Technologien und Kundenbedürfnissen sind noch ausbaufähig. Die
Branche ist hier bis auf wenige Ausnahmen kaum aktiv, obwohl es
bereits viele Dienstleister im Bereich des Technologietransfers sowie
in Patentverwertungsgesellschaften gibt. Auch die Interaktion mit
Kunden, Lieferanten und der Wissenschaft sollte intensiviert werden.
Innovieren und Lernen sind Herausforderungen, die nicht einsam am
Schreibtisch erfolgreich betrieben werden können. Dafür ist ein
professionelles Netzwerk an Partnern notwendig.
Weitere Informationen zur Studie sowie Grafiken unter:
www.DLG.org/Studien.
Pressekontakt:
DLG e.V., Kommunikation, Guido Oppenhäuser, Tel.: 069-24788-213,
E-Mail: G.Oppenhaeuser(at)DLG.org