Brachentreffen in Köln: Solvency II in Deutschland angekommen / Vertreter der Versicherungswirtschaft diskutieren mit Assekuranzexperten über Trends und Herausforderungen
(firmenpresse) - Köln – 5. Oktober 2009. Quo vadis, Versicherungswirtschaft? Auf dem ersten Forum von EMB Deutschland, dem Experten für aktuarielle Unternehmensberatung im Bereich der Sach- und Rückversicherung, haben die Teilnehmer jetzt über die Trends und Herausforderungen der Branche diskutiert. Am 15. September trafen sich Vertreter des Versicherungsmanagements aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Köln, um sich über Themen wie Prämienoptimierung, die Zukunft der Rückversicherung, Innovationen auf dem Sachversicherungsmarkt sowie Risikosteuerung in der Produkt- und Preisgestaltung auszutauschen. Auf besonderes Interesse stieß das Thema „Einbindung interner Modelle in die Geschäftsstrategie“. Fazit: Insbesondere auf Managementebene ist hier ein Umdenken notwendig, um die Implementierung einer kompletten Enterprise Risk Management (ERM)-Kultur zu ermöglichen. Interne Modelle – richtig genutzt – helfen, Geschäftsvorteile aus Solvency II zu generieren, wenn sie mehr sein dürfen als ein reiner Lieferant von Zahlen für die Aufsicht.
In einer von EMB initiierten Umfrage erklärte ein Großteil der Vertreter der Versicherungswirtschaft, Solvency II sei mittlerweile in Deutschland angekommen. Veränderungen für die Unternehmen im Zuge von Solvency II werden sich aber – so die Meinung der Teilnehmer des EMB Forums – erst künftig deutlicher zeigen. Die meisten Unternehmen planen oder verwenden bereits ein internes oder partielles internes Risikomodell, Modellergebnisse würden aber vielerorts nicht ausreichend genutzt. So haben die Experten von EMB beispielsweise festgestellt, dass das Management bei der Umsetzung von Solvency II zu wenig involviert ist. Die Modellierung findet oftmals „im Elfenbeinturm“ statt, und vielen Modellen fehlt eine konkrete Zielrichtung. In Folge dessen gibt es in Unternehmen oftmals noch wenig Identifikation mit dem jeweiligen Enterprise Risk Management-Ansatz. Stefanie Schriek, Senior Consultant bei EMB Deutschland und Expertin auf dem Gebiet Risikomodellierung bei nationalen und internationalen Versicherungsunternehmen, kommentiert: „Die größte Herausforderung in der Umsetzung von Solvency II besteht in erster Linie nicht in der technischen Modellierung, sondern vielmehr in der Implementierung einer Wert schaffenden Risikokultur im Versicherungsunternehmen. Nur wenn Geschäfts- und Risikostrategie aufeinander abgestimmt sind, werden Unternehmen den aufsichtsrechtlichen Anforderungen genügen und darüber hinaus einen echten Mehrwert generieren können. Die individuelle Ausgestaltung des Risikomanagements im Unternehmen muss auf oberster Managementebene beginnen.“ Der Tenor ihres Vortrags während des EMB Forums: „Gerade in Deutschland, wo Kapital nicht unbedingt für alle Versicherungsunternehmen ein knappes Gut ist, sind für die Steuerung neben der Höhe des Risikokapitals andere Kennzahlen wie beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines ökonomischen Verlustes mindestens ebenso wichtig. Interne Modelle bieten gegenüber der Standardformel den entscheidenden Vorteil, dass hier das Unternehmensergebnis in seiner kompletten Bandbreite modelliert wird und damit eine der Risikobereitschaft angepasste Steuerung des Unternehmens ermöglicht wird.“ Im kürzlich erschienenen Consultation Paper 56 fordert auch CEIOPS den Einsatz des internen Modells über die Risikokapitalermittlung hinaus zur Entwicklung und Überwachung der Risikobereitschaft, in der Geschäftsplanung, der Produktentwicklung, dem Pricing und vielem mehr.
Enterprise Risk Management ist für viele Unternehmen Neuland. Der Auf- und stetige Ausbau einer umfassenden Expertise, beispielsweise durch regelmäßige Trainings über alle Hierarchieebenen zu risikorelevanten Themen, ist grundlegend für eine erfolgreiche Ausgestaltung von Solvency II. Wichtige Erkenntnis des EMB Forums: Nur wenn von oben Impulse zur Integration der Risikostrategie in die Geschäftssteuerung gesetzt werden, kann sich dauerhaft eine Risikomanagementkultur im gesamten Unternehmen etablieren.
EMB verfügt über umfangreiche Kompetenz und jahrelange Erfahrung im Bereich der internen Risikomodellierung. Weitere Informationen zur Umsetzung des Solvency II-Konzepts sowie der Etablierung des hierdurch notwendigen kulturellen Wandels im Management bei Unternehmen unter: info-de(at)emb.com oder +49 221 356626-0.
EMB Deutschland (http://www.emb.com) ist die marktführende aktuarielle Unternehmensberatung im Bereich Sach- und Rückversicherung in Deutschland und Teil des globalen EMB-Netzwerks. Die Schwerpunkte der Tätigkeit von EMB Deutschland umfassen die Bereiche Tarifierung und Prämienoptimierung, DFA, ALM und Risikomanagement sowie Reservierung und Unternehmensbewertung. EMB wurde 1993 gegründet und kombiniert versicherungsmathematische Beratung mit einem umfangreichen Softwareangebot für anspruchsvolle Analysen und zur Risikobewertung. Die angebotenen Services konzentrieren sich auf die Bereiche der Privat-, Gewerbe- und Industrieversicherungen und beinhalten neben der professionellen aktuariellen Beratung umfangreiche Trainingsangebote (Professional Development), Marketingstrategien und Lösungen rund um Innovationen auf dem Sachversicherungsmarkt. EMB ist ein Pionier in der Entwicklung und Nutzung von hochleistungsfähigen aktuariellen Softwarelösungen für moderne IT-Infrastrukturen, mit denen Aufgaben bewältigt werden können, die zuvor entweder gar nicht oder nur sehr zeitaufwändig bewerkstelligt werden konnten. Die Zentrale von EMB befindet sich in London, weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 300 Mitarbeiter und deckt damit alle wichtigen Märkte ab, einschließlich Nord-, Mittel- und Südamerika, Asien, Ozeanien und Europa sowie den Mittleren Osten und Afrika. Zu den Kunden von EMB zählen 28 der weltweit Top-30 Sach- und Rückversicherer.