(ots) -
So kritisch die Lage im europäischen Ausland auch sein mag, die
deutschen Arbeitnehmer vertrauen auf den stabilen deutschen
Arbeitsmarkt. 58,3 Prozent der Arbeitnehmer schätzen ihre Chancen bei
der Bewerbung auf einen neuen Job als gut oder sehr gut ein. Das sind
deutlich mehr als 2014. Zwischen den Generationen zeigen sich
erhebliche Unterschiede bei der Einschätzung der eigenen
Möglichkeiten. Während die meisten Jungen hoffungsvoll in die Zukunft
blicken, sehen viele Ältere sich eher auf der Ersatzbank als auf dem
Transfermarkt. Dabei deuten die Prognosen der Bundesagentur für
Arbeit auf gute Karrierechancen für alle hin. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird wohl weiter wachsen.
Das ist auch ein Verdienst der Zeitarbeit, die weiterhin viele
attraktive Stellen zu vergeben hat.
Stabiler Arbeitsmarkt, wachsender Optimismus
Unbeeindruckt von der Schuldenkrise Griechenlands blicken die
deutschen Arbeitnehmer optimistisch in die Zukunft. 58,3 Prozent der
Arbeitnehmer schätzen ihre Chancen in Deutschland einen neuen Job zu
finden gut oder sehr gut ein, so das Ergebnis der Orizon
Arbeitsmarktstudie 2015 mit über 2.000 Befragten. Im Vorjahr waren
die Optimisten mit nur 46,6 Prozent noch in der Unterzahl. "Die
außenwirtschaftliche Lage ist durchwachsen. Sie konnte in den letzten
Monaten und Jahren das Wachstum von Realwirtschaft und Beschäftigung
in Deutschland aber nicht aufhalten. Die Arbeitnehmer vertrauen
zunehmend in die Stabilität des deutschen Arbeitsmarktes", deutet Dr.
Dieter Traub, Geschäftsführer der Orizon GmbH, die Zahlen.
Halbstarke Hoffnung, silberhaarige Skepsis
Die 18- und 19-Jährigen schätzten nach der Orizon
Arbeitsmarktstudie 2015 ihre Jobchancen wesentlich besser ein als die
älteren Jahrgänge. 86,1 Prozent der Teenager bewerteten ihre Chancen
einen Job zu finden mit "gut" oder "sehr gut". Mit zunehmendem Alter
nimmt die Zuversicht stetig ab. Bei den 60- bis 65-Jährigen waren es
gerade einmal 37 Prozent, die gute oder sehr gute Chancen sehen.
Dabei haben auch die älteren, arbeitswilligen Arbeitnehmer Grund zum
Optimismus. Qualifikation und Berufserfahrung, von den Arbeitnehmern
selbst als die beiden wichtigsten Voraussetzungen für
Bewerbungserfolg genannt, besitzen sie in hohem Maße. "Der
demographische Wandel spielt allen Arbeitnehmern in die Hände - jung
wie alt. Aufgrund des entstehenden Fachkräftemangels können es sich
Unternehmen gar nicht mehr leisten, ältere Arbeitnehmer
abzuschreiben. Stattdessen setzen sie deren besondere Fähigkeiten in
altersgemischten Teams ein. Das zeigt unsere Erfahrung mit hunderten
mittelständischen und großen Unternehmen", berichtet der
Personalexperte Traub.
Zeitarbeit ist Teil der Erfolgsstory
Laut dem Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) ist die
Anzahl der offen gemeldeten Stellen weiter gestiegen. Der
Arbeitsmarkt wird voraussichtlich also weiter gute Chancen auf einen
neuen Job bieten. Etwa ein Drittel der offenen Stellen kommt aus der
Zeitarbeit. "Wir suchen gute Leute und können auch gute Stellen
bieten", stellt Traub fest. "Die Zeitarbeit wird gerne ins Abseits
gestellt. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass wir mit gut
bezahlten, sozialversicherungspflichtigen und meist auch
unbefristeten Stellen einen qualitativen Beitrag zur
Erfolgsgeschichte des deutschen Arbeitsmarktes geleistet haben."
Hintergrundinfos zur Studie
Die Orizon GmbH hat 2015 zum vierten Mal die Studie "Arbeitsmarkt
- Perspektive der Arbeitnehmer" durchgeführt. An der
bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung nahmen dieses Jahr 2.123
Arbeitnehmer und Arbeitsuchende in Deutschland teil. Durchgeführt
wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und
Analyseunternehmen Lünendonk GmbH. Zur Gewährleistung der
Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die
soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und
Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung
aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus.
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