(ots) - Die Sport-Berichterstattung im
öffentlich-rechtlichen Fernsehen steht vor einem gewaltigen
Einschnitt. Es deutet eine Menge darauf hin, dass die Vergabe der
Vermarktungsrechte der Spiele 2018 bis 2024 an das US-Unternehmen
Discovery nur der Anfang war. Der Sport ist ein begehrtes und teures
Gut und wird nach und nach aus dem Free-TV verschwinden. Aus
(wirtschaftlicher) Sicht des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC) ist das gar nicht mal verwerflich. Das IOC vergibt die Rechte
an einen zentralen Kunden, muss sich mit einzelnen Lizenzpaketen
nicht mehr herumschlagen und spült ganz nebenbei 1,3 Milliarden Euro
in seine Kasse. Geld regiert die Welt. Im Sinne des Sports ist das
aber nicht. Denn die Verlierer sind die nationalen Sendeanstalten und
damit auch Zuschauer und Sportler. Die deutschen Sport-Fans müssen
sich darauf einstellen, künftig nicht mehr in dem gewohnten Umfang im
Free-TV mitfiebern zu können. Das dürfte bei der nächsten
Rechtevergabe auch für die Champions League drohen. Richtig bitter
wird es für die Sportler, die die Plattform Olympia immer genutzt
haben, um sich und ihre Randsportarten der Öffentlichkeit zu
präsentieren. Sie drohen künftig von der kommerziellen Welle
überschwemmt zu werden und im Pay-TV zu verschwinden. Bitter.
Schließlich hat die Faszination Olympia auch immer daraus bestanden,
drei Wochen lang rund um die Uhr Sport schauen zu können und dabei
immer neue Sportarten zu entdecken oder mitreißende Momente zu
erleben. Nach Rio 2016 gehört das wohl der Vergangenheit an.
Zumindest im Free-TV.
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