Busfahrer, Polizei und die Vertreter vom Verkehrsverbund mona diskutieren in KemptenĂŒber Fahrgastbeförderung in Linienbussen
(firmenpresse) - Kempten (AllgĂ€u): FahrgĂ€ste, die im Einstiegsbereich eines Busses gleich hinter der Windschutzscheibe mitfahren, gefĂ€hrden im Fall eines Unfalls nicht nur sich selber. Sie versperren auch dem Busfahrer die Sicht. Zudem verstoĂen sie gegen gesetzliche Vorschriften. Denn FahrgĂ€ste dĂŒrfen nur im Bereich hinter der in den Bussen ĂŒblichen Pendelschranke befördert werden. Bei gutgemeinten Gesetzen und ihrer praktischen Umsetzung prallen manchmal zwei Welten aufeinander. Ăber diese Problematik diskutierten kĂŒrzlich Vertreter der Polizei mit der neu gegrĂŒndeten MobilitĂ€tsgesellschaft fĂŒr den Nahverkehr im AllgĂ€u (kurz: mona) (http://www.mona-allgaeu.de/) und Linienbusfahrern in Kempten.
Laut StraĂenverkehrsordnung mĂŒssen sich FahrgĂ€ste wĂ€hrend der Busfahrt einen "festen Halt" verschaffen und dĂŒrfen sich nicht im Einstiegsbereich des Busses aufhalten, d.h. sie mĂŒssen hinter die Pendelschranke gehen. Doch was tun, wenn es keine Schranke mehr gibt? In allen neuen Bussen ist sie bereits seit einiger Zeit durch eine gelbe Linie am Boden ersetzt worden - das sehen die neuen gesetzlichen Vorschriften zur Barrierefreiheit im Ăffentlichen Personennahverkehr (ĂPNV) vor. Damit soll mobilitĂ€tseingeschrĂ€nkten Personen das Einsteigen erleichtert werden. Doch kann der Busfahrer in der tĂ€glichen Praxis dafĂŒr sorgen, dass sich alle FahrgĂ€ste wĂ€hrend der Fahrt dauernd hinter der gelben Linie befinden?
"Ja", sagt Polizeihauptkommissar Thomas Riester aus Kempten. Bei der gelben Linie seien die Busfahrer in der Pflicht. Diese seien entsprechend zu schulen. Zudem mĂŒssten die Abgrenzungsbereiche klar gekennzeichnet werden. FĂŒr FahrgĂ€ste sollten entsprechende Informationen im Bus ausgehĂ€ngt werden. Reiner Andraschko von Haslach Bus, einem mona (http://www.mona-allgaeu.de/) Verkehrsbetrieb, ist skeptisch, wenn er etwa an die Beförderung von SchĂŒlern denkt: "Ich bin gespannt, wie wir das zu jedem Zeitpunkt umsetzen können, denn manche der jungen FahrgĂ€ste sind oft uneinsichtig." Hinweise und AufklĂ€rung bereits in der Jugendverkehrsschule sollen hier unterstĂŒtzend helfen, erklĂ€rten die anwesenden Polizeibeamten aus dem Bereich PrĂ€vention und AufklĂ€rung.
Problem Radfahrer
Gleiches gelte im Ăbrigen auch fĂŒr das Verhalten von vielen Fahrradfahrern an Bushaltestellen. Es sei manchmal "haarstrĂ€ubend", wenn man als Busfahrer im Spiegel Radfahrer beobachte, sagt Jochen Schuhmacher von Haslach Bus. Zwar befĂ€nden sie sich auf dem Rad- oder Gehweg, aber "mit unverminderter Geschwindigkeit rauschen sie zwischen den ein- und aussteigenden FahrgĂ€sten vorbei". Die StraĂenverkehrsordnung gelte auch fĂŒr die Radfahrer, betonten die Polizeibeamten. Notfalls mĂŒsse ein Radler in solchen Situationen auch mal stehen bleiben. Hier soll kĂŒnftig neben der entsprechenden prĂ€ventiven Jugendverkehrsschulung auch die VerkehrsĂŒberwachung stĂ€rker aktiv werden.
Die MobilitĂ€tsgesellschaft fĂŒr den Nahverkehr im AllgĂ€u, kurz mona GmbH, ist eine Kooperation zwischen AllgĂ€uer Verkehrsunternehmen, unterstĂŒtzt von Landkreisen und StĂ€dten. Das Ziel von mona ist die Verbesserung der MobilitĂ€t in der Region AllgĂ€u. Die Entwicklung eines zusammenhĂ€ngenden Nahverkehrsnetzes ĂŒber Landkreis- und Stadtgrenzen hinweg, die Bereitstellung von umfassenden Fahrgastinformationen sowie die Harmonisierung von FahrplĂ€nen und Tarifen gehören zu den vorrangigen Aufgaben der 2014 gegrĂŒndeten Gesellschaft. mona bildet damit die Ausgangsbasis fĂŒr einen "Verkehrsverbund AllgĂ€u" mit attraktiven, allgĂ€uweiten Nahverkehrsangeboten.
Derzeit gehören der mona GmbH die regionalen Verkehrsunternehmen Adam Pfahler, Berchtolds Autoreisen & ReisebĂŒro, Gromer, Haslach Bus, Kemptener Verkehrsbetriebe (KVB), Morent-Reisen, RBA Regionalbus Augsburg (Betrieb Kempten), ReisebĂŒro Schattmeier und Schweighart an. Die Interims-GeschĂ€ftsleitung haben Martin Haslach (Haslach Bus), Herbert Beck (KVB) und Peter Gerke (Schweighart Reisen) ĂŒbernommen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind Thomas Kiechle (OberbĂŒrgermeister Kempten, 1. Vorsitzender), Helmut Berchtold (stellv. Vorsitzender), Anton Klotz (Landrat OberallgĂ€u), Hans Haslach und Klaus Wittmann.
Weitere Informationen unter www.mona-allgaeu.de
MONA GmbH - MobilitĂ€tsgesellschaft fĂŒr den Nahverkehr im AllgĂ€u
Martin Haslach
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