(ots) -
- 40 Prozent klagen über zu wenig Bewerbungen, 28 Prozent
kritisieren mangelnde Fachkenntnisse der Kandidaten
- Unternehmen setzen auf flexible Arbeitszeitmodelle, Potenzial
von Weiterbildung wird unterschätzt
Der Fachkräftemangel in Deutschland erreicht einen neuen Rekord.
Fast jedes zweite Unternehmen hierzulande hat Schwierigkeiten,
Stellen zu besetzen. 40 Prozent klagen über zu wenige Bewerbungen auf
ihre Stellenangebote und sehen die Ursache darin im Fachkräftemangel.
Doch trotzdem hat ein Drittel der Unternehmen in Deutschland noch
kein Rezept, wie es dagegen vorgehen will. Weltweit trifft dies sogar
auf jeden fünften Arbeitgeber zu. Vor allem unzureichende
Fachkenntnisse erweisen sich für Kandidaten als Hindernis bei der
erfolgreichen Jobsuche. Dies belegt eine Sonderauswertung der Studie
"Fachkräftemangel 2015" des Personaldienstleisters ManpowerGroup.
"Die Unternehmen beklagen Probleme bei der Suche nach passenden
Mitarbeitern. Trotzdem ergreifen 32 Prozent der deutschen Arbeitgeber
noch keine Gegenmaßnahmen" so Herwarth Brune, Vorsitzender der
Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "So verschenken diese
Unternehmen wertvolle Zeit bei der nachhaltigen Gewinnung und Bindung
von Fachkräften, die sie nur schwer wieder aufholen können. Davon
profitiert vor allem der Wettbewerb."
Als Gründe für den Mangel an passenden Kandidaten nennen die
befragten Firmen vor allem fehlendes Know-how. Mehr als ein Viertel
gibt an, dass die Kandidaten nicht genügend Fachkenntnisse und
branchenspezifisches Wissen mitbringen. Jeder Fünfte moniert zudem
fehlende Soft Skills der Bewerber, wie zum Beispiel
Anpassungsbereitschaft, Motivation oder Teamfähigkeit. Mangelnde
Berufserfahrung beanstanden zwölf Prozent der Unternehmen. Auch die
Forderung nach einem zu hohen Gehalt wird von elf Prozent als
Hindernis bei der erfolgreichen Stellenbesetzung genannt. Jeder zehne
Entscheider macht ein negatives Image der Firma beziehungsweise der
Branche als Ursache für den Mangel an interessierten Bewerbern aus.
Flexible Arbeitszeitmodelle sind Mittel erster Wahl
29 Prozent der deutschen Unternehmen haben den Fachkräftemangel
immerhin schon zum Anlass genommen, ihre Personalarbeit
ganzheitlicher aufzustellen und den Mitarbeiter mit seinen
individuellen Ansprüchen in den Fokus aller HR-Maßnahmen zu rücken.
Jedes fünfte Unternehmen will deshalb künftig alternative
Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit, Teilzeit, Jobsharing oder
Homeoffice anbieten, um für neue Mitarbeiter attraktiver zu sein.
Fast ebenso viele Unternehmen erschließen gezielt neue
Bewerbergruppen, zum Beispiel junge Eltern oder ältere Arbeitnehmer.
Nur vier Prozent weiten ihr Recruiting auch auf ausländische
Fachkräfte aus. Dabei gibt es in Ländern wie Polen, Spanien oder
Griechenland viele motivierte Talente, die eine neue berufliche
Zukunft suchen. 17 Prozent der Unternehmen testen neue
Rekrutierungswege wie zum Beispiel Apps zum Mobile Recruiting, Social
Media, Matching Tools oder Guerilla-Maßnahmen. Lediglich zwölf
Prozent nutzen das Potenzial, vorhandene Mitarbeiter weiterzubilden
und somit Stellen mit speziellen Anforderungen intern zu besetzen.
Das sind sieben Prozent weniger als im Vorjahr.
Mit einfachen Mitteln dem Fachkräftemangel entgegensteuern
"Wenn Unternehmen am Markt keine hundertprozentig passenden
Kandidaten finden, sind sie gut beraten, Talente selbst aus-
beziehungsweise weiterzubilden", sagt Herwarth Brune. "Mit
professionellen Qualifizierungsmaßnahmen und attraktiven
Entwicklungsperspektiven motivieren sie vorhandene Mitarbeiter und
binden sie langfristig an sich. Auch Bewerber werden dadurch
angelockt."
Nicht zuletzt schafft eine klare Arbeitgeberpositionierung eine
gute Grundlage für eine strategische Personalplanung. Erst wenn
Unternehmen sich darüber klar sind, was sie als Arbeitgeber für ihre
Wunsch-Kandidaten interessant macht, können sie sich entsprechend
präsentieren und ihre Vorzüge herausstellen. Schließlich machen zehn
Prozent der deutschen Firmen einen schlechten Ruf ihres Unternehmens
oder der Branche für ihre Schwierigkeiten bei der Besetzung
verantwortlich. Personaldienstleister wie die ManpowerGroup bieten
Unternehmen Zugang zu qualifizierten Mitarbeitern und unterstützen
sie dabei, die passenden Talente für die offenen Positionen zu
finden.
Über die Studie "Fachkräftemangel 2015"
ManpowerGroup hat im ersten Quartal 2015 mehr als 41.700
Personalverantwortliche in 42 Ländern befragt, ob sie Schwierigkeiten
haben, Stellen zu besetzen, und welche Berufsgruppen am schwersten zu
finden sind. Die Unternehmen wurden außerdem über die Gründe und die
Auswirkungen des Fachkräftemangels interviewt und sollten angeben, ob
und welche Maßnahmen sie treffen, um dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken.
Ãœber die ManpowerGroup
Die ManpowerGroup ist weltweit führend in der Bereitstellung
innovativer Lösungen und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen in
der sich verändernden Welt der Arbeit erfolgreich sein können. Unter
dem Dach der ManpowerGroup agieren in Deutschland an 160 Standorten
die Gesellschaften Manpower, Experis, ManpowerGroup Solutions und
Right Management. Zusammen mit den Joint Ventures Bankpower,
AviationPower und Vivento Interim Services ist die Unternehmensgruppe
Vorreiter in der Branchen- und Fachspezialisierung.
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