(ots) - PwC-Maschinenbau-Barometer: Politische
Instabilitäten und Kostensteigerungen belasten die Branche /
Investitionsquote sinkt auf 6,6 Prozent des Umsatzes /
Elektromobilität bringt keine Umsatzsprünge
Der zu Jahresbeginn spürbare Optimismus im deutschen Maschinen-
und Anlagenbau hat wieder nachgelassen. Zwar bewertet die Mehrheit
der Befragten die derzeitige wirtschaftliche Situation sowohl in
Deutschland als auch weltweit als positiv, die Stimmung hinsichtlich
der kommenden zwölf Monate hat sich jedoch merklich eingetrübt. So
ist lediglich noch knapp die Hälfte der Befragten in Bezug auf die
zukünftige weltweite Weltwirtschaftsentwicklung optimistisch
eingestellt. Das geht aus der aktuellen Studie
"Maschinenbau-Barometer" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC für das zweite Quartal 2015 hervor, für die
100 Führungskräfte aus dem Maschinen- und Anlagenbau befragt wurden.
Die Umsatzerwartungen der Unternehmen büßen ebenfalls an Dynamik
ein. So gehen die befragten Führungskräfte im Schnitt von einem
Umsatzwachstum der Gesamtbranche für 2015 im Vergleich zum Vorjahr
von 1,0 Prozent aus. Im Vorquartal erwarteten die Maschinenbauer noch
einen Zuwachs von 1,2 Prozent. "Die gedämpften Zukunftsaussichten
haben auch Einfluss auf die Selbstwahrnehmung der Unternehmen:
Erstmals seit dem dritten Quartal 2014 schätzt mehr als die Hälfte
der Maschinenbauer die eigene Unternehmensentwicklung für das
laufende Jahr nicht besser als die der Gesamtbranche ein", sagt Dr.
Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle
Produktion bei PwC.
Branche befindet sich im Wartestand
Nach wie vor bereiten die politischen Entwicklungen im Ausland,
Konkurrenz aus ausländischen Märkten und die steigenden
Personalkosten den exportorientierten deutschen Maschinen- und
Anlagenbauern Kopfzerbrechen. Verglichen mit dem Vorquartal nahm der
Anteil der Unternehmen, deren Kosten gestiegen sind, von 29 Prozent
auf 42 Prozent zu - das ist der höchste Stand aller bisherigen
Erhebungen des Maschinenbau-Barometers.
"Insgesamt zeichnet unsere Studie das Bild einer Branche im
Wartestand", kommentiert Schmidt. "Vieles deutet auf eine abwartende
Haltung der Befragten hin, obwohl gerade jetzt vorentscheidende
Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gefragt
sind, wie zum Beispiel im Hinblick auf den digitalen Wandel. Der
Rückgang der Investitionsquote im Rahmen größerer
Investitionsplanungen auf 6,6 Prozent des Gesamtumsatzes ist in
diesem Kontext sicherlich kein gutes Signal."
Elektromobilität noch nicht im Fokus der Unternehmen
Neben der Digitalisierung der Wertschöpfung wird mittelfristig
auch der Trend zur Elektromobilität die Agenda des Maschinenbaus als
Zulieferbranche für die Automobilindustrie bestimmen. Die Mehrheit
erwartet jedoch keine großen Umsatzsprünge. Vielmehr rechnet ein
Großteil der Befragten mit einer konstanten Entwicklung der Umsätze.
Diejenigen Befragten, die dennoch eine Steigerung erwarten, sind
ausgenommen vorsichtig: Sie erwarten mehr Umsatzsteigerungen durch
Produkte und Services (im Schnitt 3,0 Prozent) als durch Änderungen
der Wertschöpfungsprozesse (im Schnitt 0,9 Prozent). "Bei der zu
erwartenden, kostenintensiven Umstellung der Fertigung und der
Infrastruktur ist dies wenig überraschend", merkt Dr. Gerhard Nowak,
Partner und Maschinenbauexperte bei Strategy&, an. "Zudem ist die
vorherrschende Meinung zur mittel- und langfristigen Entwicklung von
Elektromobilität ausgesprochen heterogen: die Branche verharrt in
dieser Hinsicht derzeit also noch im Stand-by-Modus."
Hinweis an die Redaktionen:
Das Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer Panelbefragung
von 100 Führungskräften im deutschen Maschinenbau. Die Befragten
werden jedes Quartal gebeten, die wirtschaftliche Entwicklung ihrer
Branche und ihres Unternehmens zu bewerten. Zusätzlich wird in jeder
Ausgabe ein aktuelles Branchenthema behandelt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/maschinenbau-barometer
Pressekontakt:
Carmen van Musscher
PwC Presseabteilung
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