(ots) -
Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend Elke Ferner und der
Geschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement
(BBE) Dr. Ansgar Klein haben heute (Mittwoch) die
Engagement-Botschafterin und -Botschafter 2015 ernannt:
- Helga Rohra, Aktivistin für Demenzkranke
- Franz-Josef Fischer, Geschäftsführer der Jäger Direkt, Jäger
Fischer GmbH & Co. KG, die sich für Zukunftschancen von Kindern
und Jugendlichen einsetzt
- Werner Rosemeyer, Initiator von "Kleiner Nazareno e.V.", der
Straßenkinder in Brasilien unterstützt
- Günter Reichert, Gründer der Nürnberger Asylothek.
Die Engagement-Botschafter und die -Botschafterin stammen aus dem
Preisträgerkreis des Deutschen Engagementpreises 2014 und werben von
nun an ein Jahr lang für Engagement und Ehrenamt. Ihre Initiativen
stehen vorbildhaft für das freiwillige Engagement der Menschen in
Deutschland. Sie stärken mit ihren Auftritten - unter anderem im
Rahmen der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements 2015 - die
öffentliche Anerkennung und Wertschätzung von Engagement.
Die Engagement-Botschafterin und -Botschafter stehen dabei für die
drei Schwerpunktthemen der BBE-Aktionswoche 2015: "International
engagiert", "Bildung und Unternehmensengagement" und "Demokratie und
Vielfalt".
"Bürgerinnen und Bürger, die sich auf vielfältige Weise
engagieren, übernehmen Verantwortung und gestalten unsere
Gesellschaft mit. Die Engagementbotschafter/innen repräsentieren mehr
als 23 Millionen Engagierte in Deutschland, die mit ihrem Engagement
unsere Gesellschaft bereichern. Sie sind mit ihrem besonderen Einsatz
Vorbilder für uns alle und verdienen höchste Anerkennung.", erklärt
die Parlamentarische Staatsekretärin Elke Ferner.
BBE-Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein ergänzt: "Anerkennung und
Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung des Engagements für unser
Gemeinwesen sind zwei wichtige Ziele der Woche des Bürgerschaftlichen
Engagements. Dafür stehen unsere Engagement-Botschafter und steht
unsere -Botschafterin sowie mehrere tausend mitwirkende Projekte der
diesjährigen Aktionswoche."
Mehr über die Engagement-Botschafter und die Botschafterin
Helga Rohra, Aktivistin für Demenzkranke, München Helga Rohra
setzt sich für ein neues Bild der Demenz in der Gesellschaft ein und
für Menschen, die unter den Bedingungen einer Demenz ein aktives und
selbstbestimmtes Leben führen wollen. Vor sieben Jahren erhielt sie
die Diagnose Lewy-Body-Demenz. Das Hauptmerkmal dieser Erkrankung ist
das langsame Verschwinden von geistigen Fähigkeiten.
Sie stand damals mitten im Berufsleben. Menschen, die an Demenz
erkrankt sind, gelten bei der Arbeitsagentur als nicht vermittelbar -
diese Erfahrung musste auch Helga Rohra machen. Sie beschloss,
trotzdem aktiv zu werden und anderen Betroffenen Mut zu machen. Ihr
Ziel ist es, dass die vorhandenen Fähigkeiten bei Demenzkranken
geachtet und ein gesellschaftliches Bewusstsein für diese geschaffen
werden. Sie setzt sich als "Demenzaktivistin" bundesweit für die
Rechte von Demenzbetroffenen ein.
Franz-Josef Fischer für die JÄGER DIREKT Jäger Fischer GmbH & Co
KG, Reichelsheim
Jahr für Jahr verlässt ein Großteil der Schülerinnen und Schüler
die Schule ohne konkrete Berufsperspektiven. Zugleich entwickelt sich
der Fachkräftemangel zusehends zu einer sozialen und ökonomischen
Herausforderung.
Der hessische Elektrotechnik-Hersteller JÄGER DIREKT engagiert
sich seit 2003 für bessere Bildung und bessere Zukunftschancen für
Kinder und Jugendliche: in Schulen, in der Region und im Unternehmen.
2003 war das mittelständische Unternehmen Mitinitiator des Projekts
"Talent Company", das Brücken zwischen Schulen und Unternehmen
schlägt und mithilfe von Workshops und gezielter Talentförderung das
Selbstwertgefühl junger Menschen stärkt und sie in ihrer
Berufsorientierung unterstützt.
Die Langfristigkeit und Nachhaltigkeit des sozialen Engagements
von JÄGER DIREKT zeigt sich in der Gründung und Zustiftung zur
Strahlemann-Stiftung im Jahr 2008. Unter dem Dach der Stiftung wurde
ein aktives Bündnis geschlossen, das die Idee der "Talent Company"
verbreitet und Jugendliche bundesweit beim Start ins Berufsleben
begleitet. Es wurden bereits zehn Talent Companys wurden eröffnet.
Werner Rosemeyer für Der Kleine Nazareno e.V., Leipzig
Der Grundstein für den Verein "Der Kleine Nazareno" wurde Ende der
80er Jahre gelegt. Damals besuchte Werner Rosemeyer seinen Bruder
Bernd, der als Franziskaner-Bruder nach Brasilien gegangen war und
dort eine kleine Gruppe Straßenkinder mit Lebensmitteln und
Medikamenten versorgte. Entsetzt von der Situation der Kinder, begann
Werner Rosemeyer in Deutschland Spenden zu sammeln, um das Engagement
seines Bruders zu unterstützen.
Aus der einstigen Spendenaktion ist heute die größte
Hilfsorganisation für Straßenkinder in Brasilien geworden, die Bernd
und Werner Rosemeyer gemeinsam von Brasilien und Deutschland aus
leiten.
Die Erfolge des Kleinen Nazareno e. V. sprechen für sich: In drei
Kinderdörfern des Kleinen Nazareno e. V. finden Straßenkinder ein
Zuhause und erhalten eine Schul- und Berufsausbildung
Günter Reichert für die Nürnberger Asylothek, Nürnberg
Der Architekt Günter Reichert hat in Nürnberg die bundesweit erste
Asylbewerberunterkunft-Bibliothek ins Leben gerufen, um den
Flüchtlingen ein Mindestbildungsangebot zur Verfügung zu stellen.
Aufgrund fehlender Bildungseinrichtungen, fehlender Sprachkurse und
fehlender Information bezüglich der Kultur und des Lebens in der
Bundesrepublik wurde die Idee geboren, eine ehrenamtlich initiierte
und betriebene Bibliothek in der Asylbewerberunterkunft
Kohlenhofstraße in Nürnberg auf Spendenbasis - ohne städtische oder
staatliche Zuschüsse - zu errichten: die erste Asylothek.
Das Vermitteln von Sprache und Bildung, aber auch von kulturellen
und gesellschaftlichen Werten soll den Flüchtlingen ein
konfliktfreies Bewegen in unserer Gesellschaft ermöglichen.
Das BBE und die Woche des bürgerschaftlichen Engagements
Seit 2004 würdigt das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
(BBE) mit der bundesweiten Aktionswoche die Arbeit von mehr als 23
Millionen freiwillig Engagierten. Die ehrenamtliche Arbeit dieser
Bürgerinnen und Bürger wird während der Woche exemplarisch
präsentiert. Menschen stehen im Fokus, die sich freiwillig - entweder
eigeninitiativ oder in Unternehmen, Stiftungen, Verbänden oder
Einrichtungen - für einen guten Zweck engagieren. Innovative
Projekte, phantasievolle, bunte und unterschiedlichste Aktionen,
Ideen und Beispiele aus den Bereichen Bildung, Erziehung, Sport,
Kultur, Umweltschutz, Völkerverständigung, Gesundheit, Migration
u.v.m. - werden vorgestellt und sollen zum Nachahmen animieren.
"Engagement macht stark!" ist das gemeinsame Motto all dieser
Initiativen, die sich aktiv an der größten nationalen
Freiwilligenoffensive beteiligen.
Sie steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim
Gauck und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend gefördert. Das ZDF ist offizieller Medienpartner.
Weitere starke Partner 2015 sind Volkswagen pro Ehrenamt, Engagement
Global und der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter.
Das BBE ist ein Zusammenschluss von Akteurinnen aus
Bürgergesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das übergeordnete Ziel der
250 Mitgliedsorganisationen ist die nachhaltige Förderung von
Bürgergesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement in allen
Gesellschafts- und Politikbereichen.
Die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements findet
vom 11. bis zum 20. September 2015 statt.
Die Auftaktveranstaltung ist am
11. September 2015 um 10:00 Uhr im
DRIVE. Volkswagen Group Forum
Friedrichstraße 84 / Ecke Unter den Linden
10117 Berlin.
Weitere Informationen unter www.engagement-macht-stark.de
Pressekontakt:
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
Team der Aktionswoche
Judith Kentischer
Michaelkirchstr. 17 - 18 ;Berlin 10179
Telefon (030) 629 80 -123
judith.kentischer(at)b-b-e.de