(ots) - So viel Freude der Anblick strahlend gelber
Rapsfelder im Frühjahr macht, so schwierig ist es für den Bauern im
Sommer, den idealen Zeitpunkt für die Ernte zu finden - der lange
blühende Raps macht es dem Landwirt da deutlich schwerer als
Getreide. Der Reifegrad der Schoten muss zum Ende fast täglich
kontrolliert werden und natürlich spielt das Wetter die entscheidende
Rolle. Jetzt läuft die Ernte wieder an, Experten rechnen in diesem
Jahr mit einem Ertrag von insgesamt 4,9 Mio. Tonnen Raps. Die Menge
wird dringend benötigt, denn die Ölpflanze ist ein wahres
Multitalent: Neben Speiseöl und Margarine wird Rapsöl und -schrot
auch in der Industrie oder als eiweißreiches Tierfutter verwendet.
Auch Wilken Krending aus Lamspringe in Niedersachsen ist Rapsbauer.
"Aus dem Raps meiner Felder werden 80.000 Liter hochwertiges Rapsöl
gepresst, das wir zur Produktion von Margarine und pflanzlichen
Streichfetten beisteuern", sagt der Landwirt.
Mit einem Verbrauch von rund 78 Mio. Litern pro Jahr führt Rapsöl
die Liste der beliebtesten Speiseöle in Deutschland an (1). Zu Recht,
denn es zeichnet sich durch einen hohen Anteil an ungesättigten
Fettsäuren aus. Insbesondere der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren
macht Rapsölprodukte, wie Margarine oder pflanzliche Streichfette,
ernährungsphysiologisch so wertvoll. Da der Körper diese essentiellen
Fettsäuren nicht selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung
aufgenommen werden. Ungefähr 30 Prozent (2) des hierzulande
hergestellten Rapsöls fließt daher in die Herstellung von
Lebensmitteln und wird zu Speiseöl oder als Hauptzutat in Margarine
sowie pflanzlichen Streichfetten weiterverarbeitet. Allein
Marktführer Unilever verarbeitet in Deutschland jährlich rund 75.000
Tonnen Raps zu Margarine und pflanzlichen Streichfetten. Doch bevor
der Raps seinen Weg in die Produktionsstätte antreten kann, muss er
geerntet werden - und das ist ein Spiel auf Zeit!
Ein gutes Gespür macht die Ernte erfolgreich
In Deutschland wird auf rund 1,3 Mio. Hektar Raps angebaut (3).
Eine Fläche fast so groß wie Schleswig-Holstein, die in den nächsten
Wochen abgeerntet werden muss - eine Mammutaufgabe für die Landwirte.
Die Rapsernte findet meist zwischen Ende Juli und Anfang August
statt. Allgemein gilt: Es wird geerntet, wenn die Schoten braun und
die Rapskörner schwarz sind. Doch den idealen Erntezeitpunkt zu
bestimmen, ist eine Herausforderung, denn ein Rapsfeld reift nie
gleichmäßig aus. Auch das Wetter, das in diesem Jahr mit hohen
Temperaturen im Mai und Juni den Raps frühzeitig hat reifen lassen,
ist entscheidend (4). Landwirte wie Andreas Hansen aus Eutzsch in
Sachsen-Anhalt müssen einen idealen Zeitpunkt finden, um Verluste
durch unreife oder überreife Schoten zu minimieren. "Meistens macht
man den Fehler und drischt zu früh", erklärt Hansen. "Man braucht
nicht nur Geduld mit dem Raps, der lange genug reifen muss. Es muss
auch eine ausreichende Maschinenkapazität vorhanden sein, um die
Ernte rechtzeitig einzubringen."
Vom Feld in den Becher - Wie wird aus Raps Margarine?
Direkt nach der Ernte wird der Raps vom Feld in Zentrallager der
Landhändler transportiert. Von dort aus geht es weiter zu Ölmühlen,
wo die Rohware gepresst und gereinigt wird. Das Öl wird dann in
Produktionswerke geliefert und einer strengen Qualitätskontrolle
unterzogen. In Pratau, einem der ältesten Margarinewerke
Deutschlands, wird es dann zu rund 120.000 Tonnen Margarineprodukten
und pflanzlichen Streichfetten pro Jahr weiterverarbeitet. Abgefüllt
entspricht das über 250 Mio. Bechern, die aneinandergereiht einmal um
die Erde reichen würden. Der Raps vom Feld nebenan steht somit
bereits kurz nach der Ernte überall in Deutschland auf den
Frühstückstischen!
1) Pressemeldung UFOP, Union zur Förderung von Oel- und
Proteinpflanzen e.V. http://ots.de/eDA0J
2) Pressemeldung der Website biosicherheit.de - einer Initiative
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung http://ots.de/mVVQv
3) Statistisches Bundesamt http://ots.de/0fQBz
4) Raiffeisen Verband e.V. http://ots.de/oF37O
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