(ots) - Ein unabhängiger Fifa-Präsident für eine
Übergangsphase wäre ideal. Einer, der aufräumt, ohne in der eigenen
Vergangenheit wühlen zu müssen. Einer, der danach wieder geht. Doch
das ist naives Wunschdenken. Der Fußball-Weltverband würde eine
unabhängige Person nie zulassen. Denn es geht um allzu Menschliches:
Macht, Geld und Eitelkeiten.
Ob Michel Platini unter den internen Kandidaten nun der Beste ist,
bleibt abzuwarten. Sicher ist nur eines: Schlimmer als unter Sepp
Blatter kann es nicht werden. Wenn es Platini mit der
Neustrukturierung ernst meint, wird es ihm helfen, dass er den Laden
nach 13 Jahren in der Exekutive in- und auswendig kennt. Wichtig wäre
aber, dass er sich externe Hilfe holt und die Justiz wirklich
unterstützt.
Allzu radikale Reformen sollte jedoch niemand erwarten. Platini
engagierte sich für die WM 2022 in Katar, sein Sohn hat dort ein
hohen Posten erhalten. Und bei wem hat der Franzose einst das
Strippenziehen gelernt? Bei Sepp Blatter.
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