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"Kaum praktische Relevanz für Bewertung als Pflanzenschutzmittel" / Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat zum IARC-Monograph

ID: 1244867

(ots) - Die heutige Veröffentlichung des
"Monograph" (wissenschaftliche Einzeldarstellung) der Internationalen
Krebsforschungsagentur IARC zur Klassifizierung des Wirkstoffs
Glyphosat als "2A - wahrscheinlich krebserregend" kommentiert Ursula
Lüttmer-Ouazane, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat (AGG):

"Wir gehen davon aus, dass die Zulassungsbehörden, die in aller
Welt übereinstimmend der IARC-Einschätzung widersprechen, die
Ergebnisse sorgfältig prüfen werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit
wird sich dabei zeigen: Die Klassifizierung hat wenig bis keine
praktische Relevanz für die Bewertung möglicher Risiken, die mit dem
Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft verbunden sind. Dies
hängt mit den fundamental unterschiedlichen Herangehensweisen
zusammen, da der Auftrag der IARC ausdrücklich nicht die
Risikobewertung ist, sondern allein die Identifikation möglicher
Gefahren."

Wie wichtig diese Unterscheidung ist, darauf weist die IARC selbst
in der Präambel zur ihren Monographien hin: "Die Unterscheidung
zwischen Gefahr und Risiko ist entscheidend, und die Monographen
ermitteln Krebsgefahren auch dann, wenn bei der aktuellen Exposition
die Risiken sehr gering sind, da künftige Nutzung oder
unvorhersehbare Exposition Risiken hervorrufen könnten, die bedeutend
höher sind."

Dieser außergewöhnlich vorsichtige Ansatz hat zur Folge, dass von
den bislang rund 900 untersuchten chemischen und biologischen
Stoffen, Berufen, Umweltfaktoren und Lebensstilen (den so genannten
"agents") fast die Hälfte als krebserregend (1), wahrscheinlich
krebserregend (2A) und möglicherweise krebserregend (2B) eingestuft
wurden; als "wahrscheinlich nicht krebserregend" (4) wurde seit 1971
lediglich eine einzige Substanz klassifiziert. In der höchsten
Kategorie 1 wiederum finden sich Stoffe, die wir in geringen Mengen




sogar als Genussmittel zu uns nehmen (Alkohol) oder Pilzgifte, die
ohne ausreichenden Pflanzenschutz verstärkt im Getreide nachgewiesen
werden.

"Nach unserer Auffassung hätte die Krebsforschungsagentur schon im
März deutlich sagen müssen, was ihre Klassifizierung eigentlich ist -
und vor allem, was sie nicht ist", so Lüttmer-Ouazane weiter: "Ohne
die Zusammenhänge zu kennen, klingt für den Verbraucher
'wahrscheinlich krebserregend' fraglos beängstigend. Da es hier um
sensible Fragen der Lebensmittelsicherheit geht, hätten wir uns
gewünscht, dass die IARC das von Anfang an klarer kommuniziert hätte,
so wie sie das in der Vergangenheit schon zum Thema Mobiltelefonie
getan hat. Stattdessen hat sie das Feld bestimmten Interessengruppen
überlassen, die verantwortungslos mit falschen Begriffen wie
'Warnung der WHO' oder 'neue Risikobewertung' operiert haben. Weder
das eine noch das andere trifft zu."



Pressekontakt AGG:
Renate Riedl
MSL
renate.riedl(at)mslgroup.com
T: +49 (0) 69 / 66 12 456-8380
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Datum: 30.07.2015 - 16:21 Uhr
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Kategorie:

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