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In diesem Jahr ist mit einer Ernte von ca. 450.000 Tonnen
Streuobstäpfeln zu rechnen, so die aktuelle Schätzung des Verbandes
der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF). Das ist im Vergleich
zu dem erntestarken Jahrgang 2014 ein niedrigerer Ertrag, bestätigt
VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger in Bonn. Damit macht sich die
sogenannte Alternanz, also die sich abwechselnden guten und schwachen
Erntejahre, nach nur leichten Ausprägungen in den Jahren 2010 bis
2012, jetzt wieder deutlich bemerkbar.
Das Frühjahr begann mit einer guten Blüte und trotz eines
geringeren Bienenflugs konnten zahlreiche Blüten befruchtet werden.
Es folgte insbesondere in den Wochen mit hohen Temperaturen der so
genannte "Junifall", der sich jedoch weit in den Juli fortsetzte.
Dieses Phänomen ist vorwiegend durch die große Hitze und die
unzureichende Wasserversorgung bedingt. Bei dieser natürlichen
Erscheinung trennt sich der Baum von allen Früchten, die er nicht
versorgen kann. Die am Baum verbleibenden Äpfel werden dadurch
größer. Ein Zentimeter Durchmesser pro Apfel bei der Ernteschätzung
entspricht einer 30 prozentigen Gewichtserhöhung bei der Ernte. Die
geschätzte Erntemenge kann demnach eventuell noch nach oben
korrigiert werden.
Apfelernteschätzung per Sehrohr
Der VdF gibt über die sogenannte
Kelterapfel-Behangdichtenschätzung seit 1996 Prognosen für die
Apfelernte ab. Damit erhalten die Fruchtsafthersteller jedes Jahr
einen wichtige Informationen zur Einschätzung der Erntesituation in
ihrer und in anderen Regionen. Zusätzlich ist sie die Grundlage für
die bundesweite Ernteschätzung. Die vom VdF eingesetzte
Bavendorf'sche Schätzmethode wurde von Prof. Fritz Winter und Dr.
Helmut Janßen im Obstbaukompetenzzentrum Bavendorf am Bodensee
entwickelt.
Guck mal, wer da guckt
Was aussieht wie das Treffen einer Gruppe von Vogelkundlern ist in
Wirklichkeit eine Ernteschätzung. Auf diese Weise werden Äpfel
gezählt. Dazu erfassen bundesweit 79 Schätzer im Auftrag des VdF die
Menge an Früchten, die innerhalb des Ausschnitts des so genannten
"Guckis" zu sehen ist. Entsprechende Hochrechnungen geben dann einen
Rückschluss auf die zu erwartende Erntemenge.
Zum Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie
Der Verband der Deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. in Bonn wurde
1951 gegründet. Rund 350 Fruchtsaft-, Fruchtnektar-, Gemüsesaft- und
Gemüsenektarhersteller Deutschlands sind Mitglied. Der Verband
vertritt die gemeinsamen Interessen der Branche im In- und Ausland.
Pressekontakt:
Klaus Heitlinger
Geschäftsführer im
Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V.
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