(ots) - "Zu viele Kommentare zur Griechenlandkrise haben
sich damit beschäftigt, ob Griechenland den Euro verlassen sollte",
stellt Patrick Barron in seinem jüngsten Artikel auf www.misesde.org
fest. Dadurch sei das eigentliche Problem in den Hintergrund
getreten.
Exemplarisch setzt er sich mit drei klassischen Fehlargumenten
auseinander. Weder ist der Euro zu stark für Griechenland noch wird
sich die nach einem Euroaustritt einsetzende Währungsabwertung
langfristig positiv auf den Export auswirken. Eine Währung ist ein
indirektes Tauschmittel. Für ihre Nutzung spielt die Produktivität
der jeweiligen Länder an sich keine Rolle. Eine Währungsabwertung
wiederum führt lediglich zu einem Wohlstandstransfer innerhalb des
Währungsraums. Durch die damit verbundene Geldmengenausweitung
steigen langfristig alle Preise im Inland, auch die
Produktionskosten. Dadurch wird ein Abwertungskreislauf ins Leben
gerufen. Die Produzenten werden weitere Währungsabwertungen fordern,
die wiederum ihre Produktionskosten steigen lassen. Die betreffende
Währung selbst trägt nicht Schuld daran, sondern die Politik der
Währungsabwertung. Drittens schließlich wird diese Politik auch
unpopuläre Ausgabenkürzungen nicht verhindern können. Sie wird sie
lediglich verschleiern.
"Barron gibt einen ganz wichtigen Fingerzeig darauf, dass wir uns
primär mit den falschen Fragen beschäftigen", ergänzt Andreas
Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts Deutschland. "Nur
wenn wir die strukturellen Probleme vieler Länder der Eurozone
richtig adressieren, wird es eine Lösung der Krise geben können."
Das Problem liegt in der jahrzehntelangen Misswirtschaft in
Griechenland, nicht in der Währung. Die dortigen Regierungen haben
sich mehr geliehen als das Volk zurückzahlen kann. Weder ein Bailout
noch höhere Steuern werden dieses Problem lösen. Der Austritt aus der
Währungsunion alleine wird es vermutlich sogar verschlimmern. In der
jetzigen Situation verhalten sich die griechische Regierung und ihre
Bürger rational. Sie akzeptieren alle neugedruckten Euros, die ihnen
die EU zur Verfügung stellt. Und sie sind dabei nicht die Einzigen.
Barrons Empfehlung ist daher vor allem eine an die EU: "Europa muss
endlich aufhören, seinen Kapitalstock zu zerstören, indem man einen
sozialistischen Traum verfolgt, der längst zu einem Albtraum geworden
ist."
Griechenland und Europa brauchen Währungsfreiheit
http://www.misesde.org/?p=10587
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