(ots) - Die Bilder des Atombombenabwurfs auf Hiroshima - an
diesem 70. Jahrestag wirken sie so beklemmend wie lange nicht mehr.
Denn die Gefahr einer weltweiten nuklearen Katastrophe ist heute
wieder mindestens so konkret und allgegenwärtig wie in den
Jahrzehnten des Kalten Kriegs, als vor allem der Dauerkonflikt
zwischen den Supermächten USA und UdSSR den Frieden bedrohte. Die
heutige Welt hingegen ist übersät mit Pulverfässern von atomarer
Sprengkraft. Im Nahen Osten hält Israel seine Erzfeinde mit
Nuklearraketen in Schach - ob eine atomare Aufrüstung des Iran auf
Dauer eingedämmt werden kann, muss sich noch zeigen. Nicht
auszudenken, wenn Atomwaffen sogar in die Hände islamistischer
Terroristen gelangen würden - nach Ansicht von Experten eine durchaus
reale Gefahr. Im Himalaya stehen sich mit Pakistan und Indien zwei
mit Kernwaffen munitionierte Rivalen gegenüber. Mit seiner
aggressiven Expansionspolitik im Südchinesischen Meer geht die
Atommacht China offen auf Konfrontationskurs zu den USA, weiter
nördlich rasselt Nordkoreas Diktator Kim Jong-un mit dem nuklearen
Säbel. Als ob das alles nicht schon heikel genug wäre, ist in der
Ukraine auch noch der alte, längst überwunden geglaubte
Ost-West-Gegensatz aufgebrochen. Damit sind wir wieder bei Hiroshima:
Dass aus dem Kalten Krieg kein heißer wurde, auch wenn es mehrfach
kurz davor war, haben womöglich auch die Bilder aus Hiroshima und
Nagasaki verhindert. Denn seit dem 6. August 1945 ahnt man nicht nur,
sondern weiß, was Atomkrieg bedeutet. Die Existenz der Menschheit
steht auf dem Spiel - diese furchtbare Gewissheit ist das Vermächtnis
der Opfer von Hiroshima und Nagasaki.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online(at)vrm.de