(ots) -
Sperrfrist: 07.08.2015 11:00
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Unternehmen brauchen mehr Trendgespür und Pioniergeist - Staat
muss Bürokratiehürden abbauen
Dem deutschen Mittelstand könnte bis 2020 ein Umsatzpotenzial von
jährlich 46 Milliarden Euro entgehen. Das geht aus einer aktuellen
Untersuchung der Unternehmensberatung A.T. Kearney hervor. "Der
Mittelstand ist Herz und Motor der deutschen Wirtschaft. Er hat
großes Potenzial auch in Zukunft die starke Mitte zu bilden, wenn
alle Beteiligten Mut zur Veränderung zeigen und der Staat Bürokratie
abbaut", sagt Dr. Martin Sonnenschein, Managing Partner Central
Europe bei A.T. Kearney. "Aktuelle sind nur 14 Prozent der Top 50 des
Mittelstandes in Zukunftsbranchen tätig. Nur 6 Prozent von diesen
Unternehmen sind in den letzten 50 Jahren gegründet worden. Das muss
sich ändern."
"Mittelstand=mittelwichtig?" lautet der Titel der Publikation, die
fehlende Veränderungsbereitschaft als größtes Wachstumshemmnis
betrachtet. Die Untersuchung von A.T. Kearney in Zusammenarbeit mit
dem Marktforschungsinstitut TNS Emnid basiert auf einer Befragung von
mehr als 100 Führungspersönlichkeiten aus dem Mittelstand und nutzt
Daten des Statistischen Bundesamtes und der Stiftung
Familienunternehmen.
Eingebettet ist die Untersuchung in die Zukunftsstudie von A.T.
Kearney "Deutschland 2064 - Die Welt unserer Kinder": Der Mittelstand
ist einer der fünf zentralen Themenbereichen in den kommenden fünf
Jahrzehnten. "Unternehmen könnten 9 Milliarden Euro zusätzlich
generieren", erläutert Götz Klink, Partner bei A.T. Kearney und
Mittelstandsexperte. "Das restliche Umsatzpotenzial von 35 Milliarden
Euro erfordert, dass Mitarbeiter, Gesellschaft und Staat an einem
Strang ziehen und mehr Zukunft wagen."
Viele bestehende Unternehmen investieren laut A.T. Kearney zu
wenig in die Zukunft. Während die Mehrzahl der deutschen Ökonomen
Investitionen in Wachstum grundsätzlich für notwendig hält, erkennt
nur jeder vierte Mittelständler diese Notwendigkeit. Gleichzeitig
entstehen zu wenig neue Unternehmen: Es fehlt es an einer starken
Gründerkultur. Gut jeder dritte Studierende würde am liebsten im
öffentlichen Dienst arbeiten. 72 Prozent der jungen Deutschen wollen
kein Unternehmer werden. 40 Prozent der Deutschen halten ihr Land für
unternehmerunfreundlich. Zwei Drittel der Deutschen misstrauen
Innovationen. "Dieses gesellschaftliche Klima schafft keinen gesunden
Nährboden für Unternehmertum und Innovationsfähigkeit", so
Mittelstandsexperte Klink.
Gleichzeitig, so die Untersuchung, erfordern die Globalisierung,
kürzer werdende Produktlebenszyklen und steigende Kundenbedürfnisse,
dass auch Kunden, Lieferanten, branchenfremde Experten, Studierende
oder Gründer in den Innovationsprozess einbezogen werden. "Ein
elementarer Bestandteil des Innovationsprozesses sind Netzwerke",
erläutert Klink. "Aber die Vernetzung zwischen mittelständischen
Unternehmen innerhalb einer Branche oder mit spezialisierten
Forschungseinrichtungen ist oft sehr regional geprägt. Hier wäre
mehr auch globaler Weitblick erforderlich."
Ein weiteres wichtiges Element ist ein neues Rollenverständnis der
Arbeitnehmer, denen oftmals die emotionale Bindung zum Arbeitgeber
fehlt. Dazu könnten Unternehmen beitragen, indem sie mehr Mitarbeiter
am Kapital beteiligen, flachere Hierarchien einbauen,
selbstverantwortliches Handeln zulassen und die Beschäftigten in
Entscheidungsprozesse einbinden.
Würde der Staat mehr gestalten und weniger verwalten, könnte das
dem deutschen Mittelstand ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 13
Milliarden Euro im Jahr bringen. 70 Prozent der Mittelständler halten
die politischen Rahmenbedingungen und 90 Prozent die Verwaltung für
eine Innovationshürde.
Wir brauchen Risikobereitschaft, Trendgespür und Pioniergeist, "
resümiert Sonnenschein. "Wenn alle beteiligten Akteure an diesen
Schrauben drehen, sehe ich der Zukunft des Mittelstands und von
Deutschland insgesamt positiv entgegen."
"Mittelstand=mittelwichtig?"
http://www.atkearney.de/mittelstand-studie
Ãœber A.T. Kearney
A.T. Kearney zählt zu den weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät sowohl global
tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Mit strategischer Weitsicht und operativer
Umsetzungsstärke unterstützt das Beratungsunternehmen seine Klienten
bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation. Im
Mittelpunkt stehen dabei die Themen Wachstum und Innovation,
Technologie und Nachhaltigkeit sowie die Optimierung der
Unternehmensperformance durch das Management von Komplexität in
globalen Produktions- und Lieferketten. A.T. Kearney wurde 1926 in
Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro
außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney rund 3.500
Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010 berät das
Unternehmen Klienten klimaneutral. Weitere Informationen finden Sie
unter www.atkearney.de und auf Facebook:
www.facebook.com/atkearney.de.
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Regina Körner
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