(ots) - Rund 200 WissenschaftlerInnen und AktivistInnen
fordern von Dilma Rousseff, die Aufnahme des Betriebs für den
Staudamm Belo Monte zu stoppen und so möglichen Ethnozid an der
indigenen Bevölkerung in letzter Minute zu verhindern. Sie fordern,
dem Betreiberkonsortium die noch fehlende letzte Betriebserlaubnis zu
verweigern.
In ihrem Brief kritisieren sie die anhaltende Gewalt gegen die vom
Staudammbau betroffenen indigenen Gruppen. Die UnterzeichnerInnen
werfen den zuständigen staatlichen Stellen und dem
Betreiberkonsortium vor, sich nicht ausreichend um die sozialen,
kulturellen und ökologischen Auswirkungen des Staudammbaues zu
kümmern.
In diesem Zusammenhang sprechen die UnterzeichnerInnen auch von
einem Ethnozid an der indigenen Bevölkerung. Der Begriff bezeichnet
die vorsätzliche Zerstörung von Sprachen, kulturell-sozialen
Lebensformen oder Religionen.
Am Fluss Xingu im Amazonas baut ein Firmenkonsortium unter Leitung
des Energieunternehmens Norte Energia den drittgrößten Staudamm der
Welt, Belo Monte. Der Damm gefährdet das ökologische Gleichgewicht um
den Xingu und auch die Lebensgrundlage und die Kultur vieler
Indigener. Der Flusslauf wird verändert, an einigen Abschnitten
unterbrochen und trocken gelegt. Ãœber 3800 Familien sollen
umgesiedelt werden.
Hintergrund:
Finale Betriebserlaubnis
Für den endgültigen Betrieb des Staudammes fehlt noch die letzte
Betriebserlaubnis. Diese ist an Auflagen geknüpft, die vom
Betreiberkonsortium erfüllt werden müssen. Dabei handelt es sich um
bauliche Auflagen, aber auch um Auflagen zur Entschädigung von
Vertriebenen und zum Schutz der Umwelt. Ein Großteil der Auflagen ist
bisher nicht erfüllt oder Teil juristischer Auseinandersetzungen.
Links:
Brief an Dilma Rousseff (Version in Englisch):
www.hisam.com.br/p/carta-documento-publica-versao-em-ingles.html
Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.
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