PresseKat - Auf Kosten der Sicherheit gespart / ADAC-Auswertung zeigt: Hersteller verzichten vor allem bei Klein

Auf Kosten der Sicherheit gespart / ADAC-Auswertung zeigt: Hersteller verzichten vor allem bei Klein- und Kleinstwagen auf Einklemmschutz

ID: 1248833

(ots) - Elektrisch schließende Fensterscheiben und
Schiebedächer sollten eine Schutzvorrichtung haben, die
beispielsweise Finger vor dem Einquetschen schützt. Tatsächlich hat
eine aktuelle Auswertung der ADAC-Autotests der vergangenen drei
Jahre ergeben, dass bei rund zwanzig Prozent der getesteten
Fahrzeugmodelle nicht alle Fensterscheiben mit einem Einklemmschutz
ausgestattet sind. Speziell an den hinteren Scheiben verzichten viele
Hersteller auf einen Einklemmschutz. Besonders erschreckend:
Gegenüber der letzten Auswertung im Jahr 2008 gab es keine
Fortschritte, obwohl zuverlässig wirkende Schutzeinrichtungen nur
wenige Cent kosten würden. Im Gegenteil: Einige Hersteller haben
offensichtlich ein Einsparpotenzial erkannt und den Einklemmschutz
gestrichen. Besonders betroffen sind Klein- und Kleinstwagen.

Lediglich Fensterheber mit Antippautomatik müssen über einen
Einklemmschutz verfügen. Für Fensterheber, die nicht automatisch ganz
nach oben oder ganz nach unten fahren und nur mit eingeschalteter
Zündung funktionieren, ist eine Schutzfunktion nicht verpflichtend.
Insbesondere für Kinder kann das gefährlich sein: Halten sie sich mit
den Fingern am Fenster fest oder strecken den Kopf heraus und
betätigen dabei den Schalter, wird das Fenster oder das Schiebedach
zur Falle. Der elektrische Heberantrieb kann nicht unterscheiden, ob
die Fensterführung etwa wegen Frost oder Fahrtwind schwergängig ist
oder ob sich ein Körperteil zwischen Fenster und Rahmen befindet.
Schließkräfte von bis zu 300 Newton wirken dann mitunter auf Hände
oder Hals ein. Veranschaulicht hat das der ADAC-Versuch: Gurke und
Rettich wurden problemlos durchtrennt.

Um Insassen zu schützen, empfiehlt der ADAC:


- Kinder nie unbeaufsichtigt im Fahrzeug lassen.
- Fenster und Schiebedach nicht mit der Fernbedienung schließen, wenn




man keinen Sichtkontakt zum Fahrzeug hat.
- Als Kindersicherung sollte der Fahrer die Deaktivierung der
hinteren Fensterheber nutzen.
- Zündschlüssel abziehen. Das Radio zur Unterhaltung der
zurückbleibenden Insassen läuft meist auch ohne Zündung.
- Kindern unbedingt deutlich machen, welche Gefahren von elektrisch
betätigten Schließfunktionen im Auto ausgehen können.
- Einklemmschutz des Fahrzeugs gelegentlich überprüfen, indem man
beispielsweise einen Tennisball an die Türdichtung hält und dann
den Fensterheber betätigt. Wenn die Scheibe am Hindernis anhält und
idealerweise direkt nach unten fährt, ist der Einklemmschutz aktiv.

Der ADAC appelliert an die Hersteller, nur noch elektrische
Fensterheber und Schiebedächer mit automatischen
Reversiereinrichtungen zu verwenden. Verletzungen kann so mit wenig
Aufwand und geringen Kosten vorgebeugt werden.

Zu diesem Pressetext bietet der ADAC unter www.presse.adac.de eine
Grafik sowie in der Mediathek in der Rubrik Video/Footage einen Film
an. Folgen Sie uns auch unter twitter.com/adacpresse.



Pressekontakt:
Regina Ammel

Externe Unternehmenskommunikation (EKO)

ADAC e.V., Hansastr.19, 80686 München
Tel.: (089) 7676-3475, Fax: (089) 7676-8950
Regina.Ammel(at)adac.de

www.adac.de, www.presse.adac.de


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Datum: 11.08.2015 - 12:07 Uhr
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