PresseKat - "Mich schmerzt das weltweite Leid der Armen" / Humanitäre Hilfe erreichte 2014 einen neue

"Mich schmerzt das weltweite Leid der Armen" / Humanitäre Hilfe erreichte 2014 einen neuen Höhepunkt (FOTO)

ID: 1249228

(ots) -
2014 ist die Zahl der Menschen in humanitären Notlagen weiter
gestiegen. Laut dem Global Humanitarian Assistance Report 2015
befanden sich knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor
bewaffneten Konflikten. Weitere 107 Millionen Menschen waren im
letzten Jahr von Katastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen
betroffen. "Mich schmerzt das weltweite Leid der Armen", sagt Richard
Frechette, Leiter der Einrichtungen von nuestros pequeños hermanos
(nph) in Haiti. Der Priester und Arzt wird täglich mit kleinen und
großen Katastrophen konfrontiert und unterstützt mit seinem Team rund
250.000 Bedürftige. Haiti gehört zu den 48 Ländern, die im Index für
Risikomanagement (INFORM) als Staaten geführt werden, in denen ein
hohes Risiko für den Ausbruch einer humanitären Katastrophe besteht.
24,5 Milliarden US-Dollar wurden 2014 weltweit für die humanitäre
Hilfe aufgewendet. Das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr.

Humanitäre Hilfe ist keine "Eintagsfliege"

Humanitäre Hilfe wird dann notwendig, wenn ein Notfall oder eine
Katastrophe eintritt. Sie ist aber in den seltensten Fällen nur eine
kurzfristige Unterstützung. Ein Beispiel hierfür ist die
Choleraklinik in Haiti. Nach dem Ausbruch dieser Krankheit Ende 2010,
bauten Pater Richard und sein Team eine Choleraklinik auf, um die oft
lebensgefährlich erkrankten Patienten zu retten. Nachdem viele
Nothilfeorganisationen das Land wieder verlassen haben, ist die
Choleraklinik heute eine der wenigen medizinischen Anlaufstellen für
Patienten und fest verankert in den medizinischen Programmen von nph
haiti und der Schwesterorganisation St. Luc. "Bei Katastrophen in
unseren Projektländern bitten wir gezielt um Spenden. Oft erhalten
wir Einmalspenden, für die wir sehr dankbar sind. Doch es braucht
Zeit, bis gezielte Hilfe Früchte trägt oder Hilfsprogramme nicht mehr




gebraucht werden. Die Finanzierung solcher Programme über Jahre
hinweg ist für uns eine große Herausforderung", sagt Reinhart Köhler,
Vorstandsvorsitzender von nph international.

2014 wurden 24,5 Milliarden US-Dollar für die humanitäre Hilfe
aufgewendet. Das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr. 18,7 Milliarden
waren staatliche Hilfsgelder, 5,8 Milliarden stammten von privaten
Gebern. Laut Global Humanitarian Assistance Report 2015, erhielten 66
Prozent der vom Development Assistance Committee (OECD) unterstützen
Länder Langzeithilfe über mehr als acht Jahre. 23 Prozent der
Hilfsleistungen gingen an Staaten, die zwischen drei und sieben Jahre
humanitäre Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Viele Länder, die
mittel- oder langfristige humanitäre Hilfe beziehen, gehören zu den
Staaten mit der höchsten Armutsrate.

Hilfsorganisationen wie nuestros pequeños hermanos engagieren sich
in solchen Ländern, um Hunger und Armut zu bekämpfen, Kindern
Bildungschancen zu eröffnen oder der Bevölkerung eine medizinische
Grundversorgung anzubieten. Dabei verwischen oft humanitäre Hilfe und
Entwicklungszusammenarbeit.

nph-Programme sind von Anfang an auf Nachhaltigkeit ausgelegt

Für nph war es von Beginn an wichtig, dass die Unterstützung der
Not leidenden Menschen möglichst nachhaltig ist und Hilfe zur
Selbsthilfe gibt. Deshalb hat die Organisation in nahezu allen
Projektländern eigene Schulen und Ausbildungswerkstätten aufgebaut.
Dort erhalten die Mädchen und Jungen alle Fähigkeiten, die sie für
ein eigenständiges Leben außerhalb der Kinderdörfer benötigen. Ein
schönes Beispiel für Nachhaltigkeit ist der Aufbau einer
Photovoltaikanlage auf dem Kinderkrankenhaus von nph in Haiti. Die
Berufsschüler wurden in den Aufbau einbezogen und ein neuer
Ausbildungslehrgang für Solartechnik eingerichtet. Inzwischen haben
die ersten Solartechniker ihren Abschluss gemacht und eine Schulfirma
gegründet, die bereits zahlreiche externe Aufträge erhielt.

Das Nachhaltigkeitsprinzip gilt bei nph auch für den Aufbau und
Betrieb einer eigenen Landwirtschaft. Das Kinderdorf in der
Dominikanischen Republik beispielsweise hat sich bereits auf
ökologische Landwirtschaft spezialisiert, um die Mädchen und Jungen
möglichst gesund zu ernähren. Der Fernsehgärtner und Biologe Elmar
Mai, der im Januar 2015 zu Besuch im Kinderdorf war ist begeistert:
"Man baut hier biologisch-organisch an, mit Kreislaufwirtschaft. Eine
Oase der Nachhaltigkeit."

Nachhaltige Entwicklungsziele sollen Erfolge der
Millenniums-Entwicklungsziele fortsetzen

Wie schwer die Folgen einer Katastrophe sind, entscheidet der
Entwicklungsstand einer Gesellschaft. Ein Wirbelsturm richtet
beispielsweise in einem Industrieland wie Deutschland, in dem massiv
gebaut wird, wesentlich geringere Schäden an als in einem
Entwicklungsland wie Haiti, wo Menschen oft in einfachsten Hütten
leben. Die Wechselwirkung zwischen Armut und Katastrophenanfälligkeit
ist durch Studien belegt. Aus diesem Grund ist es als Erfolg zu
werten, dass sich durch die UN-Millenniumsziele in
Entwicklungsländern die Lebensverhältnisse von mehreren Millionen
Menschen verbessert haben. Hunger und Armut konnten gelindert werden,
die Gesundheitsversorgung der Menschen hat sich verbessert und
weitaus mehr Kinder können heute die Schule besuchen, als noch vor 15
Jahren.

Doch noch immer müssen überall auf der Welt Menschen hungern. Sie
haben keine soziale Sicherung, keine medizinische Versorgung und die
Kluft zwischen Armen und Reichen ist immens. Der Klimawandel und der
fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt führen zu immer
größeren Umweltproblemen. Wegen dieser Missstände hat die
Weltgemeinschaft beschlossen, sich weiterhin ambitionierte Ziele zu
setzen, künftig aber einen besonderen Fokus auf die Nachhaltigkeit zu
richten. Anfang August haben sich 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten
Nationen auf eine umfassende Agenda für eine nachhaltige Entwicklung
nach 2015 geeinigt. Die Agenda soll beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel der
Staats- und Regierungschefs im September in New York verabschiedet
werden. Sie besteht aus 17 konkreten Zielen für eine nachhaltige
Entwicklung, zur Armutsbekämpfung, zu sozialen Fragen und zum
Umweltschutz. Bis 2030 sollen diese Ziele umgesetzt werden.
Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, dass die Agenda "ein strategischer
Fahrplan ist, um die globale Armut zu beenden, jedem Menschen ein
würdevolles Leben zu ermöglichen und niemanden zurückzulassen. Sie
ist zugleich ein Signal, um die Bemühungen zu intensivieren unseren
Planeten für diese und die künftigen Generationen zu heilen."

nph hilft seit 60 Jahren Not leidenden Kindern

nuestros pequeños hermanos (nph) wurde 1954 von Padre William
Wasson gegründet, um verwaisten und schutzlosen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben 3.400 Kinder in
elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben bei nph wie in
einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und können einen
Beruf erlernen. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon
mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren, was
Liebe und Stabilität in einer Familie bedeuten. Außerdem unterstützt
die Organisation Notleidende in der Nachbarschaft der Kinderdörfer
und ermöglicht nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe in den
Projetländern. Diese Hilfe erreicht jährlich mehr als 250.000
Menschen.

Weitere Informationen zum Thema "humanitäre Hilfe",
Entwicklungszusammenarbeit sowie ein Podcast zum Welttag der
humanitären Hilfe finden Sie auf
www.HilfeFuerWaisenkinder.de/presse/themen/partnerschaften/.



Pressekontakt:
Dagmar Schneider
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Durchwahl: 0721 35440-167, Mobil: 0173 5335086
E-Mail: dagmar.schneider(at)nph-deutschland.org

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Datum: 12.08.2015 - 10:01 Uhr
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