(ots) - Kita-Streit: Wagenknecht fordert neues Angebot
für Erzieher
Vize-Fraktionsvorsitzende der Linken warnt vor einer Sackgasse im
Tarifstreit - "Arbeitgeber müssen sich endlich bewegen"
Osnabrück.- Die Weigerung der Arbeitgeber, im festgefahrenen
Kita-Tarifstreit ein neues Angebot vorzulegen, führt nach Ansicht der
stellvertretenden Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag, Sahra
Wagenknecht, in eine Sackgasse. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Wagenknecht: "Kinder wollen
nicht verwahrt, sondern umsorgt und gefördert werden, und diejenigen,
die sich um diese anspruchsvolle Aufgabe kümmern, haben ein
anständiges Einkommen verdient." Daher sei es gut, dass die
Gewerkschaft Verdi und die übergroße Mehrheit ihrer Mitglieder den
Schlichterspruch abgelehnt hätten und weiter kämpfen wollen, erklärte
die Linken-Politikerin. Der Ball läge nun bei den Arbeitgebern: "Die
Arbeitgeber müssen sich nun endlich bewegen und ein neues Angebot auf
den Tisch legen", forderte Wagenknecht. Es sei im Interesse der
Kinder und ihrer Eltern, einen neuen Streik zu verhindern, betonte
sie. Dies funktioniere jedoch nur, "wenn die Forderung nach einer
Aufwertung der Erziehungsdienste endlich ernst genommen wird", sagte
Wagenknecht.
Geldmangel sei kein Argument, das greife, erklärte Wagenknecht und
verwies auf die eingesparten Gelder für das vom Verfassungsgericht
kassierte Betreuungsgeld: "Diese Gelder dürfen nicht im
Bundeshaushalt versickern, sondern müssen jetzt endlich dahin
fließen, wo sie benötigt werden: in die Kita-Betreuung", verlangte
sie. Es sei an Familienministerin Manuela Schwesig, den drohenden
Streik zu verhindern: "Sie muss handeln, nicht nur reden", sagte
Wagenknecht.
An diesem Donnerstag sollen die Tarifverhandlungen für den Sozial-
und Erziehungsdienst weitergehen. Die Arbeitgeber erklärten vorab,
sie sähen keine Notwendigkeit, den Schlichtervorschlag nachzubessern.
Bei einer Befragung der Gewerkschaftsmitglieder hatten 69 Prozent der
Befragten den Schlichterspruch abgelehnt.
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